Mit Humor gegen Trunkenheit am Steuer
Mit Humor gegen Trunkenheit am Steuer
Die Anzahl der Verletzten im Straßenverkehr steigt wieder an. Nach der überhöhten Geschwindigkeit ist die zweithäufigste Ursache die Trunkenheit am Steuer. Deshalb hat das Ministerium für Mobilität eine neue Werbekampagne ins Leben gerufen, die darauf abzielt, die Autofahrer entsprechend zu sensibilisieren. Während zwei Monaten werden Verkehrsteilnehmer in einer großangelegten Aktion dazu aufgerufen, den Alkoholkonsum vor dem Autofahren zu vermeiden.
Die langfristige Tendenz zu weniger Verkehrsunfällen, die durch zu viel Alkoholkonsum verursacht werden, hatte durch die Pandemie im Jahr 2020 einen weiteren bemerkbaren Rückgang gekannt. Allerdings musste seither ein beängstigender Anstieg festgestellt werden, der zu einer erhöhten Anzahl an Verletzten geführt hat. So lag die Zahl im vergangenen Jahr um fast ein Viertel höher als jene aus dem Vorjahr. Minister François Bausch (Déi Gréng) spricht in dem Zusammenhang von einem „Post-Covid“-Effekt, der einem Aufholbedarf gleichzusetzen scheint: „Offensichtlich wurde während der Pandemie öfters zu Hause ,e Patt geholl' und seither trifft man sich vermehrt draußen, was zu dem unerwünschten Effekt führt.“
Weitere Zahlen hat André Schaack von der Luxemburger Polizei parat. Alleine in diesem Jahr wurden bis Ende Oktober 1.161 Führerscheine eingezogen. Die Ursache war dabei in 80 Prozent der Fälle ein zu hoher Alkoholwert bei den kontrollierten Autofahrern. Dabei ist ebenfalls in Erinnerung gerufen worden, dass ab einem Alkoholwert von mehr als 0,8 Promille mit einem gerichtlichen Nachspiel zu rechnen ist. „Die meisten Führerscheine werden im alltäglichen Verkehr eingezogen und nicht, wie häufig dargestellt, bei den angeordneten Alkoholkontrollen“, weiß Schaack aus der Praxis zu berichten. Die im Code de la route vorgesehenen Strafen hätten durchaus einen präventiven Charakter, fügte Minister Bausch hinzu.
Wenn Alkohol, dann kein Auto
Die jetzt vorgestellte Werbekampagne soll den Autofahrern in Erinnerung rufen, wie sehr sich Alkohol auf das Fahrverhalten auswirkt und welche fatalen Folgen dadurch entstehen können. Bereits ab einem Alkoholspiegel von 0,3 Promille verdoppelt sich das Unfallrisiko gegenüber dem nüchternen Zustand. Bei 0,8 Promille ist das Risiko bereits viereinhalbfach so hoch und bei 1,5 Promille steigt das Risiko auf das 16-Fache an.
Deshalb werden in der jetzigen Kampagne auch Alternativen aufgezeigt, wie man trotz Alkoholkonsums sicher nach Hause gelangen kann. Minister Bausch erklärt den Grundtenor der Kampagne: „Wir setzen auf eine humorvolle Kommunikation, die bewusst etwas augenzwinkernd daher kommt.“ So werden Weinflaschen mit der Etikette „Domaine Prends un taxi“ ebenso zum Einsatz kommen wie Bierflaschen mit dem „Pils Rentre en bus“.
Paul Hammelmann von der Sécurité routière fügte hinzu, dass der Alkoholkonsum ein gesellschaftliches Thema ist, was nach wie vor auf eine zu leichte Schulter genommen wird. Alleine schon die Redewendung bei Empfängen, die zu einem Ehrenwein einlädt, besage schon viel über den Stellenwert des Alkoholkonsums, ohne sich über die etwaigen Folgen im Klaren zu sein.
Die Kampagne der nächsten Monate soll dafür sorgen, dass es zu weniger Unfällen durch Trunkenheit am Steuer kommt.
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