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Menschliche Wärme in der kalten Weihnachtszeit
Lokales 20 2 3 Min. 12.12.2017 Aus unserem online-Archiv

Menschliche Wärme in der kalten Weihnachtszeit

Lokales 20 2 3 Min. 12.12.2017 Aus unserem online-Archiv

Menschliche Wärme in der kalten Weihnachtszeit

Rosa CLEMENTE
Rosa CLEMENTE
Wie in den letzten 19 Jahren schon organisierte die Stëmm vun der Strooss auch dieses Jahr wieder ihr traditionelles Weihnachtsfest für sozial schwache Menschen. Rund 350 Gäste feierten zusammen.

Die Vereinigung Stëmm vun der Strooss" lud auch dieses Jahr wieder jene ein, die es im Leben nicht so einfach haben. Mit viel Musik, warmem Essen, Animation und sogar einigen Geschenke, wurde den Bedürftigen ein freudiges Fest  angeboten.

Es war bereits die 19. Auflage der traditionellen Weihnachtsfeier des sozialen Vereins. Im Kulturzentrum in Bonneweg, trafen an diesem Dienstag rund 350 Gäste ein, die  sich auf eine warme Mahlzeit und ein geselliges Beisammensein freuten.

Bereits ehe sich die Türen um 12.30 Uhr öffneten, standen die Gäste Schlange vor der Halle. Drinnen wurden noch die letzten Details vorbereitet, damit das Weihnachtsfest reibungslos über die Bühne gehen konnte. Denn es ging nämlich darum, den Menschen, die einige Probleme im Leben haben, mit diesem Treffen ein Gefühl von Geborgenheit und Freude zu vermitteln.

Viele Helfer am Start

84 Freiwillige waren gekommen, um eine Hand mit anzupacken. Darunter auch mehrere Mitglieder von sozialen Vereinigungen, wie zum Beispiel Fernand Neumann, Präsident des Vereins „E Laachen fir ze Heelen“, der mit seinem Saxofon für die musikalische Unterhaltung sorgte. Auch die Pfadfinder der FNEL waren dieses Jahr wieder im Einsatz und bereiteten das von der „Provençale“ gespendete Essen vor. Dieses wurde nachher von den Mitarbeitern der „Banque de Luxemburg“ serviert. Auch die „Kleiderbörse Capellen“ war aktiv und organisierte zusammen mit dem Verein „Dippech Hëlleft“ eine große Tombola. Für die Kinder war ebenfalls gesorgt: Ein Magier unterhielt sie mit tollen Tricks und Spielen, sodass auch bei ihnen ein breites Lächeln nicht zu übersehen war.

„Wir haben ein volles Programm aufgestellt, mit gutem Essen und viel Animation. Das Wichtigste für uns ist, dass die Menschen, die heute hier sind, für einige Stunden ihre Probleme vergessen und sich nicht mehr alleine fühlen“, erklärt Alexandra Oxacelay, Direktorin der „Stëmm vun der Strooss“.

An Weihnachten nicht alleine sein


Seit nun mehr 21 Jahren kämpft die „Stëmm“ für die Integration von sozial benachteiligten Menschen in prekären Lebenssituationen. Viele leben auf der Straße und haben auch keinen Kontakt mehr zu ihren Familien. Dies führt dazu, dass die Weihnachtszeit noch bedrückender wirkt.

„Hätte ich noch eine Familie, würde ich schon gerne mit ihr feiern, aber leider ist das nicht der Fall. Deswegen bin ich froh, hier mit Leuten sitzen zu können, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich und mit denen ich eine gute Zeit verbringen kann“, erklärt Mike, ein Gast der Weihnachtsfeier.

Auch Caterina, eine junge Frau, die seit einiger Zeit auf der Straße lebt, sagt: „Ich bin heute hier, um nicht alleine zu sein. Denn ich fühle mich einfach traurig, wenn ich an Weihnachten alleine bin und niemanden zum Reden habe.“ Ein Grund zur Freude sei aber auch der Weihnachtsmann, der alle Gäste beschenkt: „Das sind die einzigen Geschenke, die ich im Jahr bekomme“, fügt Caterina hinzu.

Geschenke dürfen an Weihnachten nicht fehlen: Mützen, Schals, Handschuhe und Handcreme, aber auch Rucksäcke wurden an die Gäste verteilt. Diese nützlichen, aber hauptsächlich warmen Sachen sollen den Bedürftigen den Alltag erleichtern. Auch Spielsachen, die von den Mitarbeitern der „Banque de Luxemburg“ und „Wildgen Partners in Law“, gesammelt worden waren, bekamen neue Besitzer. Zudem gab es noch was für den Gaumen: rund 350 Weihnachtstorten wurden vom „Traiteur Schnéckert“ und dem Einkaufszentrum „Auchan“ gespendet.

Alles in allem war es, wie in den vergangenen Jahren, ein gut besuchtes Fest. „Jetzt ist Weihnachten. Probleme haben diese Menschen aber das ganze Jahr über. Wir möchten, dass die Gesellschaft sich dessen bewusst wird und so vielleicht in Zukunft mehr auf die Bedürftigen eingeht“, schlussfolgert die Direktorin Alexandra Oxacelay.


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