Massive Störungen des Bahnverkehrs im Ösling
Massive Störungen des Bahnverkehrs im Ösling
„Die Situation wird für eine gewisse Zeit einen Einfluss auf unseren Verkehr haben“, sagt CFL-Generaldirektor Marc Wengler. Gemeint ist die Schließung von Teilen der Bahnlinie 10, die in den Norden des Landes führt. In der Höhe von Bürden bestehe die Gefahr, dass weitere Teile einer Felswand instabil werden und einstürzen. Er stellt fest: „Es handelt sich um einen einmaligen Vorfall. Etwas Vergleichbares ist in den letzten Jahrzehnten nie passiert.“
Schuld sei laut Marc Wengler die Wetterlage. „Es war lange Zeit trocken, dann gab es intensiven Regen. Dadurch erhöht sich das Risiko.“ Henri Werdel, Direktor für die Infrastrukturen der CFL, erklärt, wie es zu dem Vorfall bei Bürden kommen konnte. Die Felswände würden proaktiv gesichert werden. Das betrifft 13 Kilometer des insgesamt 270 Kilometer langen Schienennetzes. Achteinhalb Kilometer davon befinden sich nördlich von Ettelbrück.
Es handelt sich um einen einmaligen Vorfall.
CFL-Generaldirektor Marc Wengler
„Im Laufe der Zeit kann ein latentes Risiko entstehen, dass sich Steine lösen“, so der CFL-Infrastrukturdirektor. Deshalb werden die Wände regelmäßig von Experten inspiziert. Es gebe vier Sicherungsmethoden: Maschendrahtzaun, Metallnetze, Steinschutzwände und fest gebohrte Verankerungen.
Im vergangenen Jahr wurde eine Geröllschutzkammer bei Bürden renoviert. Diese soll Schutz vor herabstürzenden Felsblöcken bieten. „Bei diesen Arbeiten ist uns aufgefallen, dass an dieser Felswand ein Maschendrahtzaun nicht ausreicht, sondern feste Verankerungen benötigt werden“, erläutert Henri Werdel. Diese Arbeiten seien in die niedrigste Prioritätsstufe klassiert worden und haben erst vor Kurzem angefangen. „Es hat niemand damit gerechnet, dass sich ein Felsblock lösen würde.“
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„In der Nacht zum vergangenen Freitag hat sich ein Stück losgelöst“, erklärt der CFL-Infrastrukturdirektor. „Dieses wurde vom Drahtgitter nicht festgehalten, da die Arbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Es wurde aber abgebremst, sodass kein Schaden entstanden ist.“ Am Montag dieser Woche war ein Experte vor Ort. Da dieser nicht eindeutig sagen konnte, dass die Situation sicher sei, wurde am Dienstag der Zugbetrieb im Norden eingestellt.
Man rechnet damit, dass es ab kommender Woche noch sieben Wochen dauern wird, bis der Betrieb wieder laufen kann. Bis es so weit ist, bietet die CFL den Reisenden Ersatzbusse an. Zwischen Ettelbrück und Diekirch sowie Clerf und Ulflingen gibt es hingegen keine Einschränkungen im Zugverkehr.
Tunnel Schüttburg bleibt länger geschlossen
Für Zugfahrer gibt es zudem einen weiteren Dämpfer: Das Datum für die Wiedereröffnung des Tunnels Schüttburg kann wegen unvorhersehbaren Ereignissen nicht eingehalten werden. Geplant war eigentlich der 17. April. Es wird damit gerechnet, dass sich die Stabilisierungsarbeiten um sechs Wochen verlängern werden. Der viele Regen habe die Arbeiten erschwert. Der Hauptgrund für die Verzögerungen sei allerdings gewesen, dass der Hohlraum größer war als zunächst angenommen. Statt den geplanten zehn seien deswegen 70 Bohrungen notwendig gewesen und es wurden größere Quantitäten an Spritzbeton gebraucht.
In einer Woche wird die CFL die endgültige Verzögerungsdauer für die beiden Baustellen mitteilen. Erst dann liege die technische Basis vor, die eine solche Vorhersage möglich mache.
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