Leiter von CIGR Syrdall unter Verdacht
Leiter von CIGR Syrdall unter Verdacht
(jwi) - Bereits Ende Mai wurde die Gemeinde Contern über Missstände beim CIGR (Centre d'initiative et de gestion régional) Syrdall informiert.
Laut einer offiziellen Mitteilung der Gemeinde vom Mittwoch hat der Schöffenrat nun Klage gegen Unbekannt sowie gegen einen Angestellten des CIGR Syrdall eingereicht.
Grund sind Vorgänge, die möglicherweise strafrechtlich verfolgt werden müssen. Bei dem ins Visier geratenen Mitarbeiter handelt es sich LW-Informationen zufolge um den Leiter des CIGR Syrdall.
Mitarbeiter unter Druck
Im Gespräch mit dem „Luxemburger Wort“ zeigt sich Conterns Bürgermeisterin und Mitglied des CIGR-Verwaltungsrates Marion Zovilé-Braquet betroffen: „Fünf Mitarbeiter des CIGR Syrdall traten an mich und an ein weiteres Ratsmitglied heran und erzählten von bedeutenden Ungereimtheiten in der finanziellen und personellen Verwaltung.“
Die Mitarbeiter seien eigenen Angaben zufolge im Koordinationsbüro des CIGR Syrdall unter Druck gesetzt worden, einige hätten Angst und seien mittlerweile krankgeschrieben.
Die Zeugenaussagen seien schriftlich festgehalten und lägen der Staatsanwaltschaft vor, so Zovilé-Braquet: „Es liegt nun an der Behörde, den genauen Sachverhalt zu prüfen und zu klären“.
Irreführende Kalkulationen
Im Raum stehen viele Ungereimtheiten im Zuge einer Renovierung des aktuellen CIGR-Gebäudes in Sandweiler.
„Dem Verwaltungsrat sind keine konkreten Kostenvoranschläge oder sonstige Dokumente vorgelegt worden. Es gab nur eine mündliche Absprache mit der Leitung des CIGR Syrdall über eine Summe zwischen 200.000 und 250.000 Euro für den Gesamtumbau“, erklärt Marion Zovilé-Braquet.
LW-Informationen zufolge liegen die Gesamtkosten heute bei mindestens 760.000 Euro – und es könnte noch teurer werden.
Hinzu kämen Rechnungen die, statt wie vorgesehen von zwei Mitgliedern der Verwaltung, nur vom Leiter selbst unterschrieben wurden. „Die Art und Weise, wie bei der Vergabe der Auftragsarbeiten verfahren wurde, nährt ebenfalls den Verdacht auf Vetternwirtschaft“, so die Bürgermeisterin dem LW gegenüber.
Nachdem der Verwaltungsrat informiert und die Staatsanwaltschaft ins Bild gesetzt wurde, ist monatelang nichts passiert.
„Das war der Grund für unsere Klage“, so Zovilé-Braquet, „uns ist das Projekt des CIGR Syrdall sehr wichtig. Diese Missstände müssen aufgeklärt werden. Auch wegen der Mitarbeiter, die darunter leiden mussten.“ – Eine Einstellung, die von den anderen vier Gemeinden des CIGR Syrdall absolut geteilt wird, betont die Conterner Bürgermeisterin.
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