Landesmuseum Trier: Diebe wollten römischen Goldschatz stehlen
Landesmuseum Trier: Diebe wollten römischen Goldschatz stehlen
Aufregung in Trier am Dienstagmorgen: Ins Rheinische Landesmuseum in der Weimarer Allee wurde in der Nacht zum Dienstag eingebrochen. Die Alarmlanlage löste einen großen Polizeieinsatz aus. Die Polizei umstellte das Gebäude, konnte aber keine Täter mehr antreffen. Im Gebäude finden die Beamten Spuren von brachialer Gewalt. Das Museum bleibt den Tag über geschlossen.
Am Mittwoch dann erste Erkenntnisse: Die Kriminalpolizei Trier geht mittlerweile nach Ermittlungen in den vom Einbruch betroffenen Räumen des Museums und der Spurensuche außerhalb des Gebäudes davon aus, dass die Täter keine Beute machen konnten.
Vermutlich seien zwei Täter zielgerichtet über das Gerüst an der Außenfassade eingebrochen, so die Polizei. Und diese beiden hatten offenbar einen Plan. Nach der Spurenlage haben sie wohl versucht, das wertvollste Artefakt zu stehlen, das im Rheinischen Landesmuseum ausgestellt ist: den im sogenannten Münzkabinett ausgestellten "Trierer Goldschatz" - 2.600 römische Münzen mit einem Gewicht von 18,5 Kilo.
Die Tür zum Münzkabinett brachen sie auf und versuchten dann, mit Gewalt den Glaskubus über dem Goldschatz zu zertrümmern. Doch dessen Sicherheitsausstattung erwies sich als ein zu starker Gegner für die Kunsträuber.
Wären sie erfolgreich gewesen, hätten sie ungehindert vor dem größten römischen Goldschatz gestanden, der jemals gefunden wurde. Am 9. September 1993 baggerten Bauarbeiter bei Aushubarbeiten für eine Tiefgarage in Trier-Süd einen Teil der Münzen samt Bronzegefäß aus der Erde - unbemerkt. Ein Münzsucher mit Metalldetektor fand schließlich den Rest und brachte den Schatz in einem Eimer und eiener Plastiktüte ins Landesmuseum, wo schnell klar war, worum es sich handelt: "Es ist unser wertvollstes Exponat, sowohl materiell als auch ideell", so Museumsdirektor Marcus Reuter 2013 anlässlich der 20-Jahrfeier der Entdeckung.
Und das wird es auch bleiben: Vermutlich aufgrund der schnellen Alarmierung der Polizei flüchteten die Täter durch einen Notausgang in Richtung des angrenzenden Palastgarten.
Den Sachschaden schätzen die Ermittler auf mehrere tausend Euro.
Das Museum, das während der Tatortaufnahme für Besucher gesperrt war, ist ab Mittwoch wieder geöffnet.
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