Klimaschutz: Achtung, es wird protestiert!
Klimaschutz: Achtung, es wird protestiert!
Am Freitagnachmittag findet in der Hauptstadt eine zweite Klimademonstration unter dem Namen „Occupy for Climate“ statt. Organisiert wird sie, so wie jene am 15. März, von der Jugendbewegung Youth for Climate Luxembourg. Treffpunkt ist um 15 Uhr auf der Place de l'Europe in Kirchberg.
„Gegen 15.30 Uhr blockieren wir dann eine Fahrspur in Richtung Limpertsberg, somit auch die Rote Brücke“ erklärt Zohra Barthelmy, Mitglied der Jugendorganisation: „Unser Ziel ist es, die wartenden Verkehrsteilnehmer über die bevorstehenden Europawahlen aufzuklären und ihnen den Ernst der Klimalage zu vermitteln, damit sich endlich etwas ändert.“
Konkrete Maßnahmen statt Lob
Nur mit solchen Protestaktionen sei es möglich, die nötige Aufmerksamkeit auf die Klimaproblematik zu lenken. „Nach der Demonstration im März haben viele mit Worten reagiert, konkrete Lösungsvorschläge gab es aber kaum. Anstatt, dass wir gelobt und als junge Aktivisten zu Diskussionsrunden mit Ministern eingeladen werden, sollten diese sich mit Experten und Wissenschaftlern zusammensetzen, um an konstruktiven Maßnahmen zu arbeiten“, fährt Zohra Barthelmy fort.
In diesem Sinne haben die Verantwortlichen von Youth for Climate für die zweite Protestauflage auch nicht mit den zuständigen Ministerien über das Freistellen der Schüler vom Unterricht gesprochen: „Nach der ersten Demo haben wir die Rückmeldungen bekommen, dass es feige gewesen sei, schulfrei anzufragen. Diesmal findet der Protest um 15 Uhr statt, so können viele auch teilnehmen, ohne Schulstunden zu verpassen.“
Gewaltfrei demonstrieren
Wie die Verantwortlichen in einem Beitrag auf Facebook erklären, soll der Streik friedlich verlaufen. „Wir wollen zivilen Ungehorsam. Gewalt ist da fehl am Platz. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen. Wer sich friedlich verhält, braucht keine Angst vor Festnahmen zu haben.“
Gewaltfrei und vor allem mit Teilnehmern aus Luxemburg und von außerhalb soll die Aktion seinen Lauf nehmen. „Wohnort und Alter spielen dabei keine Rolle. Wir laden jeden ein, am Protest teilzunehmen. Die Klimakrise betrifft schließlich alle Generationen“, so Barthelmy.
Die Klimademonstration in Luxemburg ist denn auch Teil einer weltweiten Protestaktion, die vor allem der 16 Jahre alten, schwedischen Aktivistin Greta Thunberg zu verdanken ist. Seit Monaten schon versuchen Jugendliche aus aller Welt, Regierungschefs zum Umdenken zu überzeugen.
Auch Youth for Climate Luxembourg richtet klare Forderungen an Gesellschaft und Politik: Unter anderem wollen die Aktivisten, dass die Wahlberechtigten in den anstehenden Europawahlen „so klimafreundlich wie möglich wählen“.
Von der EU und der luxemburgischen Regierung fordert die Organisation, dass der Klima-Notstand ausgerufen und ein „grüner Notfallplan“ ausgearbeitet wird. Außerdem wollen die Jugendlichen, dass die Europäische Investmentbank (EIB) ihre Förderung von fossilen Energieträgern beendet und stattdessen in den Kampf gegen die Klimakrise investiert.
Mögliche Verkehrsstörungen
Aufgrund des Streiks kann es am Freitagnachmittag zu Verkehrsbehinderungen in der Hauptstadt kommen. Wie die Polizei mitteilt, müssen Autofahrer zwischen 15 und 19 Uhr mit Störungen auf der Strecke zwischen Limpertsberg und Kirchberg rechnen.
„Von der Philharmonie bis zur Roten Brücke wird eine Fahrspur gesperrt. Wir begleiten die Demonstranten und sorgen für die nötige Sicherheit“, so ein Pressesprecher der Polizei. Weitere Infos zum Verkehr teilt die Polizei heute via Twitter mit.
Die öffentlichen Verkehrsmittel sollen aber nicht von der Aktion in Kirchberg betroffen werden: So sollen die Busse wie gewohnt fahren. Und auch die Tram wird keine Pause einlegen. Lediglich ihre Geschwindigkeit soll angepasst werden: „Es sei denn, die Strecke ist aus Sicherheitsgründen nicht mehr befahrbar“, so Luxtram-Sprecherin Françoise Frieden.
Weitere Informationen sind zu finden unter: www.youthforclimate.lu
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