Klage gegen Bauarbeiten im Bobësch eingereicht
Klage gegen Bauarbeiten im Bobësch eingereicht
Die geplante Umleitung einer Gasleitung durch den Bobësch rückt den Ort erneut ins Rampenlicht, der bereits durch eine Umgehungsstraße bedroht ist, die dort gebaut werden soll.
Zur Erinnerung: Aktivisten hatten das Waldstück nahe Käerjeng im Sommer besetzt, um gegen den Bau der Gasleitung zu protestieren. Diese soll durch ein Natura-2000-Gebiet führen, was das Fällen zahlreicher Bäume nach sich ziehen würde.
Bürgerinitiative befürchtet weitere Umweltzerstörungen
In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung befürchtet die Biergerinitiative Suessem (BIGS), dass die neue Baustelle im Zusammenhang mit der Gasleitung „der Auftakt zu weiteren Zerstörungen dieses wertvollen Waldes“ sein könnte. Das Kollektiv hatte sich am Montag zusammen mit dem gemeinnützigen Verein natur&emwëlt und der Verwaltung des Straßenbauamts getroffen, um sich über dieses Thema auszutauschen.
„Sie haben uns erklärt, warum die Gasleitung noch tiefer in die Erde verlegt werden muss. Die Firma Guardian ist dabei, einen neuen Ofen zu installieren, der im Februar in Betrieb genommen werden soll. Sie wollen diese Arbeiten jetzt durchzuführen, um die Produktion nicht zu behindern“, berichtet die Sekretärin der Bewegung, Patrizia Arendt. Sie betont, dass sich die Straßenbaubehörde nicht auf eine Genehmigung stützt, sondern auf ein Dokument, das eine andere Baustelle betreffe, nämlich den Bau einer Brücke auf dem Gelände.
Die Verlegung der Leitungen sei aus geometrischer Sicht notwendig.
Administration des Ponts et Chaussées
Das BIGS-Kollektiv sagt, es habe beim Verwaltungsgericht einen Antrag auf eine vorläufige Aussetzung der angekündigten Abholzungsaktion gestellt. Diese soll so lange gelten, bis das Verwaltungsgericht ein Grundsatzurteil über die Genehmigung vom 19. November 2020 gefällt hat. Die Bürgerinitiative hatte diese angefochten, sie dient heute trotz geänderter Faktenlage immer noch als Grundlage.
Die Bewegung gibt außerdem an, dass ihnen vor Gericht versichert wurde, dass die Bauarbeiten unter keinen Umständen vor einem Urteil in dieser einstweiligen Verfügung beginnen würden. Der Fall wird wahrscheinlich nächste Woche verhandelt.
Straßenbaubehörde spricht von günstigem Zeitpunkt für die Arbeiten
Die Straßenbaubehörde erklärte auf Anfrage hin, dass die Verlegung der Leitungen ihrer Sicht notwendig sei. Die Umleitungsarbeiten seien aus folgenden Gründen angebracht: „Wir befinden uns derzeit außerhalb der Vegetationsperiode, sodass die Umweltbelastungen, insbesondere für Vögel und Fledermäuse, begrenzt sind. Das in Käerjeng ansässige Unternehmen, das auf die Herstellung von Flachglas (Guardian - Luxguard) spezialisiert ist, plant die Installation eines neuen Ofens. Daher gilt es, diese Gelegenheit zu nutzen, um die industrielle Produktion am Standort nicht zu behindern“.
Der Kommunikationsbeauftragte der Verwaltung, Ralph Di Marco, versichert ebenfalls, dass Pläne bezüglich dieser Baustelle an das BIGS-Kollektiv geschickt worden seien. Er erklärt auch, dass „dieses Projekt nicht mit dem der Umgehungsstraße in Verbindung steht, sondern mit den geplanten Arbeiten am CR110, wo ein gemischter Weg (um die Fahrradstrecke Sanem - Bahnhof zu erleichtern) und ein Wildwechsel eingerichtet werden sollen“.
Der Artikel erschien zuerst auf virgule.lu
Übersetzung: Glenn Schwaller
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