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Keine Experimente mit Arzneimitteln
Lokales 2 Min. 12.10.2020 Aus unserem online-Archiv

Keine Experimente mit Arzneimitteln

Auch in Corona-Zeiten sollten Medikamente niemals auf eigene Initiative abgesetzt oder eingenommen werden.

Keine Experimente mit Arzneimitteln

Auch in Corona-Zeiten sollten Medikamente niemals auf eigene Initiative abgesetzt oder eingenommen werden.
Foto: shutterstock
Lokales 2 Min. 12.10.2020 Aus unserem online-Archiv

Keine Experimente mit Arzneimitteln

Jacques GANSER
Jacques GANSER
Ärztlich verschriebene Medikamente sollten unbedingt auch im Falle einer Covid-19-Erkrankung eingenommen werden.

Welche Medikamente kann man in Covid-Zeiten bedenkenlos einnehmen, welche medikamentösen Behandlungsmethoden gibt es für den Fall einer Covid-19-Infektion? Um über diese Fragen aufzuklären, hat die Santé ein ausführliches Informationsblatt mit einer Linksammlung auf ihrer Website veröffentlicht. 

Vorab wird dort vor dem Einnehmen von Medikamenten auf eigene Initiative gewarnt. Im Falle einer Covid-19-Erkrankung können solche Eigentherapien den Krankheitsverlauf sogar verschlimmern. Zugleich untersucht die pharmazeutische Abteilung der Santé jede Wechselwirkung zwischen dringend benötigten Medikamenten und der Infektion. Besonders betroffen sind chronisch Erkrankte oder solche Personen, die an seltenen Krankheiten leiden. Oft müssen diese Patienten sehr starke Medikamente mit erheblichen Nebenwirkungen einnehmen. Zudem weiß der behandelnde Arzt oft nicht, welchen Medikamentencocktail sein Patient einnimmt, sei es über den Weg der Verschreibung oder aber aus eigener Initiative. Solche Situationen können dann ganz erhebliche gesundheitliche Folgen haben.


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 Ausführliche Liste

 Deshalb hat die Santé auf ihrer Website die Rubrik „Meine Liste der Medikamente“ in mehreren Sprachen veröffentlicht. Betroffene können dort auflisten, welche Medikamente sie zurzeit einnehmen. Die Liste sollte man ausdrucken und stets bei sich tragen. Im Falle einer Einlieferung ins Krankenhaus können solche Informationen lebenswichtig sein.

Zugleich hat die Santé eine Liste der am häufigsten benutzten Medikamente und ihre bisher bekannten Interaktionen mit einer Covid-19-Erkrankung erstellt. Dazu zählen Antirheumatika wie Ibuprofen, Blutdruckmedikamente wie ACE-Hemmer, Kortikosteroide, Impfstoffe und Asthmamedikamente. Zudem werden die Wechselwirkungen von Antihistaminika (antiallergische Arzneimittel), immunsupressive Arzneimittel, Medikamente für Herz- und Gefäßkrankheiten sowie Arzneimittel für chronisch entzündliche Krankheiten aufgelistet. 

Für sämtliche zuvor aufgelistete Medikamentengruppen ist die Empfehlung der Santé eindeutig: Die Behandlung sollte unbedingt auch während der Pandemie fortgesetzt werden, weil es keinen Nachweis dafür gibt, dass deren Einnahme im Falle einer Covid-19-Erkrankung zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes führt. In anderen Worten: das Unterbrechen einer bestehenden Behandlung kann in allen Fällen schlimmere Folgen haben. Im Zweifelsfall gilt dann immer noch der berühmte Spruch: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Medikamente gegen Covid-19 

Die Santé erklärt zugleich, dass für viele andere Medikamente außerhalb der genannten Gruppen nur unzureichende klinische oder epidemiologische Daten vorliegen und deshalb keine definitiven Empfehlungen möglich sind. Was die Medikamente betrifft, die in Luxemburg im Falle einer Covid-19-Infektion verschrieben werden, so sind dies in erster Linie Remdesivir und Dexamethason. 

Remdesivir ist in Europa zugelassen und wird bei erwachsenen, älteren Menschen eingesetzt, die in der Folge von Covid-19 eine Lungenentzündung ausbilden und Sauerstoff benötigen. Es ist das einzige Medikament, das sich bisher als wirksam gegen die Covid-19-Erkrankung erwiesen hat. Dexamethason hingegen wird auch zur Behandlung von Autoimmun- und Entzündungskrankheiten eingesetzt. Bei Covid-19-Patienten, die beatmet werden, scheint es die Sterblichkeit zu senken. Bei anderen Patienten bleibt es ohne Wirkung.

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