Kampagne kostete 45.000 Euro
Kampagne kostete 45.000 Euro
(L.E.) - Eines kann man der Kampagne der Gemeinde gegen die Umgehungsstraße von Niederkerschen nicht unterstellen, dass sie unbemerkt geblieben wäre. Zum einen war da der Bürgermeister von Käerjeng, Michel Wolter (CSV), der sich öffentlich darüber erbost hatte, dass „Bascharage“ auf den Plakaten durchgestrichen war. Auch Tice-Präsident Henri Hinterscheid (LSAP) hatte sich daran gestört, dass eine Mitgliedsgemeinde TICE-Busse als Werbefläche gegen die Interessen einer anderen Mitgliedsgemeinde nutzte. Am Freitag wurde dies im Sassenheimer Gemeinderat allerdings etwas anders gesehen.
Zunächst lüftete Bürgermeister Georges Engel (LSAP) auf Frage von Patricia Arendt (Déi Lénk) hin das lang gehütete Geheimnis, wie viel die Kampagne gekostet hat: 45.000 Euro, davon 4.200 für Werbung auf zwei TICE-Buslinien und auf zwei Sales-Lentz-Bussen während vier Wochen. Engel betonte, man habe sich vom Werberegisseur IP bestätigen lassen, dass alle Busse die ganze Zeit über gefahren seien. Dies trotz einer Unterlassensaufforderung des TICE, die erst nach Ende der Kampagne eingegangen sei. Parteiübergreifend wurde das Vorgehen des TICE als Zensur bezeichnet und kritisiert.
Vorwürfe gegen Bus- und gegen Werbefirma
Schöffin Myriam Cecchetti deutete zudem an, „eine RGTR-Firma aus Niederkerschen habe besagte Busse im ,Schapp‘ stehen lassen“, auch wenn, wie sie hinzufügte, dieser Vorwurf schwer zu beweisen sei (gegen die Schöffin läuft derzeit ein Parteiausschlussverfahren bei „Déi Gréng“, nachdem sie angekündigt hatte, bei den kommenden Wahlen für „Déi Lénk“ zu kandidieren).
Kritik gab es auch an die Adresse der Werbefirma, die nicht ganze Arbeit geleistet habe, wie Patricia Arendt behauptete. Vielmehr hätten Gemeindedienste und die kommunale Arbeitsgruppe die Texte geschrieben und übersetzt. Der Betrag von 45.000 Euro sei daher übertrieben und solle nicht ganz bezahlt werden, so die Vertreterin von „Déi Lénk“.
Indes zog Arendt eine Motion, die sie zuvor eingereicht hatte, nach der der Schöffenrat aufgefordert worden wäre, alle rechtlichen Mittel gegen den Bau der Straße auszuschöpfen, wieder zurück. Dies nachdem Engel versprochen hatte, sollte es nötig sein, die Räte noch einmal vor den Wahlen zusammenzurufen. Engel hatte Arendt zuvor vorgeworfen, Öl ins Feuer zu gießen und mit Übereifer einen Keil zwischen die Sassenheimer Parteien treiben zu wollen.
Engel stellte auch klar, dass, entgegen der Darstellung aus Niederkerschen, nur fünf der an alle Käerjenger Haushalte verteilten Werbeblätter nach Sassenheim zurückgeschickt worden seien.
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