Integratives Konzept im Kriibszentrum des CHL
Integratives Konzept im Kriibszentrum des CHL
„Im Centre hospitalier de Luxembourg wurden vergangenes Jahr 1.300 neue Krebspatienten behandelt. Unerlässlich ist es, dass Krebs- und Organspezialisten in einem integrativen Konzept eng zusammenarbeiten“, sagt Generaldirektor Dr Romain Nati. Im CHL-Kriibszentrum, das er am Dienstag vorstellte, spielt die Interdisziplinarität daher die Hauptrolle.
Das CHL fühle sich zudem berufen, ein wichtiger Partner in einem der beiden Kompetenzzentren zu werden, die das neue Spitalgesetz in der Krebsbehandlung vorsieht, so Dr Nati.
Seit den 1970er-Jahren habe die Häufigkeit des Krebses zugenommen, bedingt durch die Zunahme und die Alterung der Bevölkerung. Dank des medizinischen Fortschritts sei auch die Lebenserwartung gestiegen, was bedeutet, dass die Patienten länger mit ihrer Erkrankung leben, so Dr Nati.
Das Konzept, das im CHL ausgearbeitet wurde, um dieser Situation optimal Rechnung zu tragen, ist das Kriibszentrum mit ausgewählten Kompetenzteams. Nicht zu vergessen die Forschung, von der die Patienten zeitnah profitieren.
Mehr Komfort und Flexibilität
Das CHL hat sein Angebot im Kriibszentrum angepasst, die Bettenzahl für Krebskranke erhöht, die Tagesklinik für Chemotherapiepatienten neu gestaltet und vergrößert. Das Hôpital de jour bietet heute mehr Komfort und Vertraulichkeit. Durch verlängerte Öffnungszeiten wird der Patientenfluss zudem optimiert. Zur Verfügung stehen aktuell fünf Räume, wo 14 Patienten zeitgleich behandelt werden können. 15.912 ambulante Behandlungen wurden dort im vergangenen Jahr durchgeführt, was einer Zunahme von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Von großer Bedeutung ist die fachübergreifende Behandlung respektive Betreuung der Patienten. Sie wird in regelmäßigen Treffen der Ärzte und dem Pflegepersonal abgesprochen. Ebenso wichtig ist die Information der Familienangehörigen.
„Früher gab es für eine Krebsart nur eine Art von Chemotherapie, heute gibt es viel mehr Möglichkeiten in puncto Chemotherapie und auch andere Optionen“, sagt der Onkologe Dr. Guy Berchem. So sei die Immuntherapie eine Alternative, die im vergangenen Jahr bei einer Reihe von Patienten zum Erfolg geführt habe. Während 2016 für 78 Krebspatienten diese Therapie gewählt wurde, waren es 2017 bereits 114. Allerdings greife sie nicht bei jedem Krebskranken, die Ursache sei nicht bekannt.
Patienten würden zuweilen auch an Referenzzentren im Ausland verwiesen, die Kontakte entstünden über die Forschung, so Dr. Berchem.
Sehr aktiv in der Forschung beteiligt
Auch das CHL beteiligt sich sehr aktiv an der Forschung. So wurden laut dem Lungenarzt Dr. Marc Schlesser im vergangenen Jahr 29 Studien über Krebs durchgeführt, an denen 750 Patienten teilnahmen. Die Forschung geschieht in Zusammenarbeit mit mehreren Zentren im In- und Ausland sowie Pharmakonzernen. So besteht beispielsweise eine Kooperation mit dem Luxembourg Institute of Health betreffend den Gehirnkrebs, den häufigsten Krebs bei Kindern.
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