Insenborner Seebühne vor traumhafter Kulisse
Insenborner Seebühne vor traumhafter Kulisse
Von Mireille Meyer
Ende dieses Jahres soll mit den Bauarbeiten für das „Séicenter Ënsber“ begonnen werden. Seit 2004 treibt die Asbl „Séibühn Ënsber“ das Projekt für den Bau einer Seebühne in Insenborn voran, im Laufe der Zeit kam zum kulturellen Aspekt ein touristischer Faktor hinzu und so wurde aus der geplanten Bühne im Endeffekt ein ganzes Zentrum.
Die Atmosphäre soll den Unterschied machen. Immerhin wird das „Séicenter“ landesweit die bislang einzige Seebühne beherbergen. Die Bühne wird quasi über dem See schweben und unter freiem Himmel Platz für 200 Besucher bieten. „Der Standort der Seebühne ist einzigartig. Diese Einmaligkeit wollen wir auch in der Programmation widerspiegeln. Vorrangig wollen wir Produktionen zeigen, bei denen der See und das natürliche Umfeld im Mittelpunkt stehen.
Sei dies nun inhaltlich oder als Kulisse“, erklärt Joëlle Ludovicy-Loos, Präsidentin der Asbl „Séibühn Ënsber“, (siehe Bericht der Generalversammlung Seite 35). Dabei sollen kurzlebige, zeitlich begrenzte Veranstaltungen bevorzugt werden, damit die Zuschauer das Gefühl bekommen, dass das was sie in dem Moment an diesem außergewöhnlichen Ort erleben, auch einzigartig ist.
Das unverwechselbare Flair eines Events auf dem Obersauer-Stausee zieht jetzt schon jedes Jahr zahlreiche Besucher zu „Musik a Méi um Séi“ im Rahmen des „Water-Art Festival“ an. „Die erste Veranstaltung auf dem See fand 1992 statt. ,Eng Summernight Story‘ und ,Kino um Séi‘ haben gezeigt, dass der Stausee eine traumhafte Kulisse für Theaterinszenierungen und andere kulturelle Events ist“, so Joëlle Ludovicy-Loos.
Entsprechende Infrastruktur
„Das Publikum ist vorhanden. Wir bauen das ,Séicenter‘ nicht, um mehr Leute anzuziehen, sondern um den vielen Besuchern, die regelmäßig kommen, die entsprechende Infrastruktur zu bieten“, erklärt Pierre Bormann, Bürgermeister der Gemeinde Neunhausen. In der Tat mangelt es rund um den Stausee an touristischen und sanitären Infrastrukturen.
„An den meisten Stränden fehlen Toiletten und Duschen. Die Taucher, die fast das ganze Jahr über im Stausee trainieren, müssen sich in ihren Autos umziehen“, gibt Pierre Bormann zu bedenken. Das „Séicenter Ënsber“ wird nun all diese Lücken füllen und aus verschiedenen Elementen bestehen: Das Informationszentrum wird eine Art touristische Anlaufstelle, wo auch die Tickets für das Solarboot verkauft werden. In einem speziellen Unterstand wird das Solarboot endlich geschützt untergebracht werden können. Bislang steht das Boot von Mai bis Oktober auf dem See und war bereits des Öfteren das Ziel von Vandalismus. Die neue Anlegestelle wird auch von anderen Wassersportlern genutzt werden können. Liegestufen, Duschräume und Toiletten werden einen Strand am See bieten, der Benutzer- und umweltfreundlich gestaltet ist.
Umkleidekabinen und Schließfächer sollen Gruppen und Individualsportlern zur Verfügung stehen. Zwischen der Seebühne und den Sitzplätzen wird ein Planschbecken integriert, in dem der Wasserstand immer auf gleicher Höhe gehalten wird. Somit wird das Baden im Obersauer-Stausee familienfreundlich. Im Rahmen der Fusionsverhandlungen zwischen den Gemeinden Neunhausen, Esch/Sauer und Heiderscheid wurde entschieden, in Insenborn zusätzliche kulturelle Räumlichkeiten zu schaffen, in denen auch lokale Vereinigungen ihren Platz finden sollen.
Kulturzentrum mit Restaurantbetrieb
Aus diesem Grund wird im „Séicenter“ auch ein Kulturzentrum mit Restaurationsbetrieb integriert. Dieser Veranstaltungssaal wird 120 bis 150 Personen Platz bieten. So wird eine Begegnungsstätte entstehen, die das ganze Jahr über genutzt werden kann. Bauherr des „Séicenter Ënsber“ ist die Gemeinde Neunhausen, sprich nach der Fusion die neue Gemeinde Esch/Sauer. Der Kostenvoranschlag für das gesamte „Séicenter“ beläuft sich auf rund 6,5 Millionen Euro. Zwei Millionen Euro zahlt der Staat im Rahmen der Fusion der drei Gemeinden für das Projekt. Darüber hinaus liegen schriftliche Zusagen vom Tourismusministerium (1,152 Millionen Euro), Sportministerium (400 000 Euro) und dem Ministerium für öffentliche Bauten (eine Million Euro für die Erneuerung der Uferbefestigung) vor.
Die Gemeinde Neunhausen hat in ihrem Budget 550 000 Euro für das „Séicenter“ vorgesehen. „Vom Kulturministerium und dem ,Fonds européen de développement régional‘ (Feder) haben wir noch keine Antwort auf unsere Anfragen nach einer finanziellen Beteiligung erhalten“, so Bürgermeister Pierre Bormann.
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