Infektionen auf niedrigstem Stand seit September
Infektionen auf niedrigstem Stand seit September
Die Corona-Lage in Luxemburg hat sich in den vergangenen Wochen deutlich gebessert. Die Krankenhäuser sind entlastet und auch die Virenlast in den Abwässern lässt positive Rückschlüsse zu. „Man sieht, dass die Impfungen wirken“, erklärte Premierminister Xavier Bettel (DP) am Mittwochnachmittag in einer Pressekonferenz.
Gleichzeitig verkündeten er und seine Ministerkollegin Paulette Lenert (LSAP) neue Lockerungen, die auf eine langsame Rückkehr zur Normalität hoffen lassen. Unter anderem soll die Ausgangssperre ab dem 13. Juni aufgehoben werden - für Zusammenkünfte in Restaurants und im Privaten wird „Zehn die neue Vier“.
Die Impfkampagne machte in Luxemburg bis Anfang März nur zögerliche Fortschritte. Erst in der 10. Kalenderwoche - also zwischen dem 8. März und dem 14. März - wurden erstmals mehr als 10.000 Erst- und Zweitimpfungen verabreicht. Zwischen dem 5. und dem 11. April wurde die 20.000er Marke geknackt. Die meisten Impfungen wurden mit 43.649 Dosen in der Woche vom 10. bis zum 16. Mai verabreicht. Stand 1. Juni wurden ins Luxemburg insgesamt 356.322 Dosen verspritzt. Bettel erklärte allerdings am Mittwoch, dass sich der Fortschritt hier in den nächsten Wochen verlangsamen könnte. Grund sind Lieferprobleme der Impfstoffproduzenten.
Zum 1. Juni wurden in Luxemburg 51 Neuinfektionen festgestellt - ähnliche Werte hat man im Großherzogtum zuletzt Mitte September 2020 gesehen (53 Neuinfektionen am 15.09.2020). Ähnlich sieht es bei der Zahl der aktiven Infektionen aus, die am 1. Juni mit 893 angegeben wurde. Hier wurde zuletzt am 17. September 2020 ein Wert unter 900 registriert (867).
Auf den Intensivbetten lagen am Dienstag fünf Personen. So wenige Betten waren zuletzt am 19. Oktober belegt. Bei den Patienten auf der Normalstation wurde zuletzt im September ein ähnlich niedriger Wert erreicht. Nach einem verhältnismäßig entspannten Sommer stiegen die Neuinfektionen - und damit auch leicht zeitverzögert die Auslastung der Krankenhäuser - im Spätherbst rasant an.
Ende Oktober kündigte die Regierung die bereits damals höchst umstrittene Ausgangssperre zwischen 23 Uhr und 6 Uhr an. Auch Luxemburgs Nachbarländer, zum Beispiel Frankreich, griffen gegen die damals aufkeimende Infektionswelle mit ähnlich drastischen Maßnahmen durch. In der Chamber wurde die Maßnahmen heftig debattiert: „Wo bleibt der Beweis, dass eine generelle Ausgangssperre etwas bringt?“, fragte Sven Clement (Piraten). „Das gab es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr, das ist ein No-Go“, so Marc Baum (Déi Lénk) damals zur Ausgangssperre.
Auch die Vierer-Regel im Privaten wurde Ende Oktober 2020 von der Regierung angekündigt. Restaurants und Gaststätten konnten weiterhin geöffnet bleiben, mussten sich allerdings auch an die Maximalanzahl von vier Personen pro Tisch halten. Der komplette Lockdown in der Gastronomie trat erst im 26. November in Kraft.
Doch auch die strengeren Maßnahmen verhinderten nicht, dass die Zahl der Neuinfektionen am 17. November 2020 mit 889 registrierten Fällen ihren bisherigen Höchststand in Luxemburg erreichte. Am selben Tag wurde auch bei der Bettenbelegung auf der Normalstation ein Rekord verzeichnet: 199 Menschen mussten wegen einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden. Der Höchstwert auf der Intensivstation wurde mit 50 Patienten am 13. Dezember gemessen.
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