Industriegebäude sind bereit für Esch 2022
Industriegebäude sind bereit für Esch 2022
Die Infrastruktur ist bereit, das kulturelle Großereignis kann beginnen. Bei einer Besichtigung überreichten Kulturministerin Sam Tanson und Bautenminister François Bausch (beide Déi Gréng) symbolisch die Schlüssel für zwei restaurierte Industriegebäude auf dem Standort Belval an den Präsidenten der Trägergesellschaft Esch 2022, Georges Mischo. Die frühere Möllerei und das Massenoire-Gebäude sollen im Rahmen des Europäischen Kulturjahrs in Esch/Alzette und der Südregion als Veranstaltungsorte eine zentrale Rolle spielen, wie bei dieser Gelegenheit verlautete.
Für das Massenoire-Gebäude ist es kein Neuland. Nach einer grundlegenden Restaurierung wird der Bau schräg gegenüber der Rockhal schon seit 2012 für Veranstaltungen genutzt. Die Möllerei hingegen schlüpft erstmals in die Rolle des Kulturtempels. Das allerdings trifft nur auf einen Teil der ehemaligen Industriehalle zu. Zwei Drittel des 164 Meter langen und 25,5 Meter breiten Gebäudes wurden bereits vor Jahren umgebaut und beherbergen heute die Universitätsbibliothek. Das übrige Drittel soll jetzt die Gäste im Rahmen des Kulturjahrs empfangen.
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Über 100 Jahre alt
Die Möllerei wurde 1910 gebaut. In der Industriehalle wurden in der Vergangenheit Eisenerz und Koks gelagert und gemischt, bevor sie den Hochöfen zugeführt wurden und dort aus dem Gemisch Roheisen gewonnen wurde. In den Jahren 1965 bis 1970 wurde sie von dem damaligen Betreiber Arbed grundlegend restauriert. Als 1997 auf dem Industriestandort Belval der letzte Hochofen erlosch, hatte auch die Möllerei ihre Schuldigkeit getan. 2000 wurde das Industriegebäude in die Liste der schützenswerten Bauten der Denkmalschutzbehörde aufgenommen.
Im Rahmen des Europäischen Kulturjahrs in Esch und der Region wird die Möllerei jetzt eine neue Aufgabe übernehmen. Unter dem Motto „Digital Space“ soll sie zu einem Tempel für digitale Kunst werden. Daneben soll sie als Experimentierstätte für Kunstschaffende dienen. Das Gebäude eignet sich aber auch für Musik und Theater und soll, wie die Veranstalter versprechen, eine Mischung von klassischer Kultur und modernen Kunstformen ermöglichen.
Besichtigung des Hochofens A
Der Haupteingang ist überdacht und entstand in unmittelbarer Nähe der Hochöfen. Daneben wurde eine neue 28,8 Meter lange und 2,6 Meter breite Fußgängerbrücke angelegt. Sie verbindet den Hochofen A mit der Möllerei und erleichtert auch Menschen mit einer Gehbehinderung den Zugang. Zusätzlich soll dadurch ein Besuch in der Möllerei mit der Besichtigung des Hochofens A verbunden werden können. Bei den Arbeiten wurde auch der gesamte Außenbereich neugestaltet.
Bauherr beim Umbau war der Fonds Belval. Die Pläne wurden ausgearbeitet vom Architektenbüro beilerfrançoisfritsch. Die Arbeiten liefen im März 2020 an und wurden erst kürzlich abgeschlossen. Der zur Verfügung stehende Haushaltskredit für das Projekt beläuft sich auf 19,7 Millionen Euro.
Vielfältig nutzbar
Das Massenoire-Gebäude entstand 1965. Seinen Namen verdankt es der schwarzen Masse, die dort hergestellt wurde, um die Gießlöcher der Hochöfen zu stopfen. Der ehemalige Industriebau wurde bisher hauptsächlich als Empfangs- und Ausstellungsraum für die Besucher der Universität und der Hochöfen genutzt.
Das Gebäude wurde im Hinblick auf das Kulturjahr nur wenig umgebaut. Wie bei der Besichtigung verlautete, soll es in Zukunft vielfältig für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden können. Bei der Restaurierung wurde besonders darauf geachtet, den ursprünglichen Charakter der Industrieanlage zu erhalten.
Auch bei diesem Projekt trat der Fonds Belval als Bauherr auf. Der Umbau des 41 Meter langen und 20,5 Meter breiten Gebäudes nahm ein Jahr in Anspruch. In die Arbeiten sollen laut Kostenvoranschlag 2,4 Millionen Euro investiert werden.
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