In Diekirch entstehen 184 Wohnungen für 420 Einwohner
In Diekirch entstehen 184 Wohnungen für 420 Einwohner
Die Cité Militaire sorgte jüngst für Gesprächsstoff, da 16 ukrainische Familien, die dort seit vergangenem Jahr untergebracht sind, ihre Wohnungen bis Juli verlassen müssen (das „Luxemburger Wort“ berichtete). Der Grund: Der Bau der geplanten Wohnungen der Société Nationale des Habitations à Bon Marché (SNHBM) soll in Angriff genommen werden. Das diesbezügliche Gesetzesprojekt wurde am 31. März verabschiedet.
„Das ist ein wichtiges Projekt für die Stadt Diekirch“, unterstrich Bürgermeister Claude Thill am Freitag während der Projektvorstellung. Ein vorrangiges Ziel sei es, dieses neue Viertel mit Leben zu füllen. Aus diesem Grund werde die Fußgängerzone in Richtung Sauerufer verlängert.
Das Ziel des Projektes ist klar: Innerhalb von neun Jahren sollen in der Cité Militaire 184 Wohnungen für 420 Einwohner geschaffen werden. Dabei sind sechs Mehrfamilienhäuser – aufgeteilt in sechs Lose -, ein Mehrzweckgebäude für öffentliche Ämter sowie 60 Wohnungen für die Armee vorgesehen. In den Mehrfamilienhäusern werden 90 Prozent der Wohnungen (113) zu einem erschwinglichen Preis vermietet; zehn Prozent (elf) werden verkauft.
60 Wohnungen für die Luxemburger Armee
Das Projekt hat bereits eine lange Vorgeschichte. So wurde schon 2017 ein Teilbebauungsplan ausgearbeitet. 2019 wurde dieser genehmigt. „Um die städtebauliche Qualität des gesamten Geländes zu gewährleisten, wurde vereinbart, das alte Gebäude abzureißen, ein neues zu errichten und darin andere Funktionen wie Geschäfte, Büros und 60 Wohnungen im Auftrag der luxemburgischen Armee zu errichten“, heißt es in der Gesetzesvorlage.
Im vergangenen Jahr wurden die ersten Arbeiten, etwa die Asbestsanierung, vor Ort aufgenommen. Allerdings mussten deshalb jene Wohnblöcke, die zu diesem Zeitpunkt noch von Mitgliedern der Armee bewohnt werden, zuerst frei werden. Zu diesem Zweck stellte die SNHBM andere Wohnungen in Diekirch für die Bewohner zur Verfügung. Das derzeit von den ukrainischen Familien bewohnte Haus soll zum Juli dieses Jahres frei werden.
Bauarbeiten werden in mehreren Etappen durchgeführt
Währenddessen ist der Umzug des Verwaltungsgebäudes erst für 2025 vorgesehen. Wie SNHBM-Direktor Guy Entringer am Freitag betonte, könnte mit dem Bau der Siedlung erst begonnen werden, wenn dieses Gebäude abgerissen ist. An dieser Stelle entsteht nämlich das neue Verwaltungsgebäude mit dem Parkhaus, das von den künftigen Bewohnern genutzt werden soll. Fest steht aber bereits jetzt, dass die Abrissarbeiten der ersten Gebäude am kommenden Mittwoch aufgenommen werden.
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Wie Wohnungsbauminister Henri Kox (Déi Gréng) unterdessen unterstrich, sei bei diesem Projekt beispielhaft vorgegangen worden: „Das Ministerium hat den Takt vorgegeben und die Akteure vor Ort spielen die Musik.“ Dabei sei das Konzept optimal geplant worden, sodass eine Mischung zwischen Wohnungen, Verwaltungen und Geschäftsflächen bestehe. „Wohnen, leben und arbeiten wird in diesem Viertel möglich“, so Kox.
Wer nun aber in dieses neue Viertel ziehen möchte, braucht noch etwas Geduld. Die Arbeiten werden sich nämlich über die kommenden Jahre strecken. Läuft alles nach Plan, ist die Fertigstellung frühestens 2031 zu erwarten. Die einzelnen Etappen: Noch bis 2025 stehen die Asbestsanierung, die Entseuchung und der Abriss sämtlicher Wohnhäuser auf dem Programm. Danach folgt bis 2027 das gleiche Prozedere mit dem Verwaltungsgebäude. Zur gleichen Zeit werden die bestehenden Straßen abgerissen, der Boden saniert und die erste Phase der Infrastrukturarbeiten in Angriff genommen. Danach werden nach und nach die einzelnen Lose realisiert. Der finanzielle Rahmen für das Gesamtvorhaben auf dem 205 Ar großen Grundstück beläuft sich auf 190,5 Millionen Euro.
Was allerdings die Diekircher Einwohner oder Besucher interessieren dürfte, ist der vorgesehene provisorische Parkplatz, der während der Umsetzungsphase auf dem Areal geplant ist.
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