Immer mehr junge Frauen rauchen
Immer mehr junge Frauen rauchen
Es muss dringend gehandelt werden: So lautet das Fazit der Fondation Cancer. Anlässlich des Weltnichtrauchertags am Freitag hat die Stiftung eine Analyse des Rauchverhaltens in Luxemburg veröffentlicht. Mit einem ernüchternden Ergebnis: 21 Prozent der Bevölkerung (104.790 Personen) rauchen. Der Fondation Cancer zufolge hat sich die Situation somit in den vergangenen sechs Jahren nicht verbessert.
Besorgniserregend ist vor allem, dass viele junge Personen zur Zigarette greifen. 27 Prozent der Menschen zwischen 25 und 34 Jahren rauchen. Damit bleibt der Wert im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Indes nimmt der Anteil der Raucher zwischen 18 und 24 Jahren deutlich zu und steigt von 22 auf 26 Prozent.
In dieser Altersgruppe gibt es immer mehr Raucherinnen: 30 Prozent der jungen Frauen rauchen. Damit setzt sich ein besorgniserregender Trend in dieser Altersgruppe weiter fort: Im Vorjahr lag der Wert bei 24 Prozent. Die Zahl der jungen, männlichen Raucher steigt indes um ein Prozentpunkt auf 22. Die allgemeine Tendenz, dass vor allem Männer zur Zigarette greifen, gilt somit bei den jungen Erwachsenen nicht mehr.
Wie 100 Zigaretten
Die Analyse zeigt aber auch, dass immer mehr Menschen Wasserpfeife rauchen. Mit 26 Prozent nutzt jeder vierte Bewohner des Landes im Alter zwischen 15 und 24 Jahren regelmäßig eine Shisha. Studien zufolge kann eine Shisha-Session, die im Durchschnitt zwischen 20 und 80 Minuten dauert, genauso schädlich wie 100 Zigaretten sein.
Positiv ist allerdings, dass mehr als die Hälfte der Raucher von ihrer Sucht loskommen wollen. 57 Prozent der Befragten wollen der Zigarette abschwören – 23 Prozent ihren Konsum zumindest reduzieren.
Für Fondation Cancer sprechen die Zahlen dennoch eine klare Sprache. Die Anti-Tabak-Maßnahmen der vergangenen Jahre haben keine Früchte getragen. Auch die im Sommer 2017 eingeführten Schockbilder auf den Zigarettenschachteln und das verschärfte Rauchverbot haben sich anscheinend als wirkungslos erwiesen.
Deshalb fordert die Krebsstiftung, wie auch in den Jahren zuvor, von der Regierung eine aggressivere Preispolitik. Eine deutliche Erhöhung der Preise für Tabakprodukte könne das Rauchen langfristig für junge Menschen unattraktiv machen. Aber auch diverse präventive Maßnahmen wie Aufklärungskurse in der Schule sowie ein Werbeverbot für die Produkte an den Verkaufsstellen seien wichtig.
Personen, die mit dem Rauchen aufhören wollen, können sich indes an die Fondation Cancer wenden. Die Stiftung bietet neben einem telefonischen Beratungsservice unter anderem auch persönliche Gespräche mit einem Tabakologen an.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.maviesanstabac.lu
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