Heil durch die Hitze
Heil durch die Hitze
Von Jesse Dhur
Sommer, Sonne, Hitzewelle: dem staatlichen Wetterdienst Meteolux zufolge sollen die Temperaturen in Luxemburg in den kommenden Tagen weiter ansteigen. Am Mittwoch wird mit Höchstwerten von bis zu 33 Grad, Freitag sogar von bis zu 35 Grad gerechnet.
Vor allem der Süden Luxemburgs soll von der Hitzewelle betroffen sein. Meteolux hat deswegen die Alarmstufe Orange für die Region von 13 Uhr bis 20 Uhr ausgerufen. Derartig hohe Temperaturen können eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit darstellen.
Ein Risiko besteht nicht nur für diejenigen, die für längere Zeit den Sonnenstrahlen ausgeliefert sind und beispielsweise körperlich anspruchsvollen Aktivitäten nachgehen. Gefährdet sind unter anderem auch Kinder, ältere sowie chronisch kranke Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen. Hitzeerschöpfung ist dabei nur eine der häufigsten Folgen der Hitze. Im schlimmsten Fall können die hohen Temperaturen nämlich sogar zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag führen.
Gefährliche Situation
Bei Letzterem schwitzt der Betroffene nicht mehr, weil der Körper mehr Wärme aufnimmt, als er abgeben kann. „Zudem sind eine stark errötete Haut und Bewusstseinsverlust deutliche Anzeichen für eine zu hohe Hitzeeinwirkung. Der Hitzschlag ist eine Folge der Hitzeerschöpfung und muss als medizinischer Notfall behandelt werden“, erklärt Steve Ehmann, stellvertretender Leiter des Centre d'incendie et de secours Schifflingen.
Bei vielen Erste-Hilfe-Kursen werden die erforderlichen Maßnahmen bei Verdacht auf einen Hitzschlag oft nur am Rande erwähnt. "Dabei sind die lebensrettenden Handlungen, wie die richtige Deutung der Symptome und eine entsprechende Hilfestellung relativ einfach durchzuführen", so Ehmann.
Im Fall eines Hitzschlages muss unverzüglich der Notarzt verständigt werden. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte muss erste Hilfe geleistet werden, indem der Betroffene in den Schatten in eine stabile Seitenlage gelegt wird. Anschließend soll die Haut vorsichtig mit nassen Tüchern befeuchtet werden, so Ehmann.
Eine Hitzeerschöpfung macht sich dagegen durch Schwindelgefühl, starkes Schwitzen und eine entsprechend feuchte, aber kalte Haut bemerkbar. „Insofern sich die Person bei vollem Bewusstsein und in einem stabilen Zustand befindet, ist es nicht notwendig, einen Notarzt zu kontaktieren“, erläutert Ehmann. Es muss aber sichergestellt werden, dass der Betroffene ausreichend Wasser zu sich nimmt und sich, fernab der Sonnenstrahlen, im kühlen Schatten erholen kann.
Effiziente Vorkehrungen
Derartige Szenarien müssen aber gar nicht erst eintreten. Gegen die unterschiedlichen negativen Folgen der Hitze helfen einfache und effektive Maßnahmen. So soll man sich nur noch sehr begrenzt in der Sonne aufhalten und sich in den Mittagsstunden in den Schatten zurückziehen. Vor allem ist es aber wichtig, genug Wasser zu sich zu nehmen – mindestens 1,5 Liter am Tag, ergänzt Ehmann.
Um älteren und schwächeren Personen durch die heißen Tage zu helfen, wurde auch dieses Jahr der sogenannte Plan canicule aufgestellt. Dieser sieht vor, dass Mitarbeiter von Hilfs- und Pflegediensten bei angemeldeten Personen während einer Hitzewelle regelmäßig Hausbesuche durchführen. So soll unter anderem sichergestellt werden, dass sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.
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