Haze und Vic erschnüffeln Drogen im Gefängnis
Haze und Vic erschnüffeln Drogen im Gefängnis
Sie sind diskret, äußerst diszipliniert und haben eine feine Nase: Vic und Haze heißen die zwei neuen Mitarbeiter der Gefängnisverwaltung. Die zwei belgischen Schäferhunde („Malinois“) befinden sich am Ende ihrer Ausbildung als Drogenspürhunde. Ab Oktober sollen sie Häftlinge und Gebäude in den dann drei Luxemburger Gefängnissen überprüfen und Drogen erschnüffeln.
Am Donnerstag stellten Justiz- und Finanzministerium die neu gebildete Hundestaffel der Gefängnisverwaltung vor. „Wir wissen, dass Drogen in den Gefängnissen ein Thema sind. Sie werden entweder hineingeschmuggelt oder über die Mauer geworfen“, sagte Justizministerin Sam Tanson (Déi Gréng). Die Häftlinge machen sich durch den Drogenbesitz strafbar und gefährden durch den Konsum ihre Gesundheit. Außerdem entsteht unter den Häftlingen dadurch ein Handel mit der verbotenen Ware.
Ausbildung durch die Zollverwaltung
Spürhunde kamen bisher bei der Polizei, den Rettungsdiensten und der Zollverwaltung zum Einsatz, jedoch nicht bei der Gefängnisverwaltung. Mit der neuen Hundestaffel, die aus zwei Hundeführern und zwei Spürhunden besteht, soll sich das ab Ende der Ausbildung im September bald ändern. Die Ausbildung der tierischen und menschlichen Fachkräfte lief bei der Hundestaffel der Zollverwaltung ab, erläuterte Finanzministerin Yuriko Backes (DP).
Die zwei belgischen Schäferhunde sollen den Häftlingen und Gefängnisbesuchern keine Angst einjagen. Vielmehr ist ihr ausgezeichneter Geruchssinn gefragt, mit dem sie eine ganze Reihe von illegalen Drogen aufspüren können. Bei einer Vorführung im halboffenen Gefängnis in Givenich war von Vic und Haze kein Bellen und kein Zähnefletschen zu hören oder zu sehen. Dafür schafften die zwei es in Rekordzeit, aus einer Reihe von Holzkisten diejenige mit einem Tütchen Haschisch zu erschnüffeln und entdeckten eine versteckte Portion Heroin in einer Schreinerwerkstatt voller Zuschauer und Geräte.
Auf den Spieltrieb ausgerichtet
Haben Vic und Haze das Drogenpäckchen detektiert, setzen sie sich auf den Boden und schauen in Richtung der Geruchsquelle - so lange, bis ihr Hundeführer ihnen ein Spielzeug reicht. „Es sind junge Hunde im Alter von zehn bis 20 Monaten“, erklärt Ausbilder Samuel Dammé von der Zollverwaltung. „Das ganze Training ist auf ihren Spieltrieb ausgerichtet.“
Wird ein Häftling mit Drogen erwischt, ruft das Gefängnispersonal die Polizei und der Insasse bekommt eine Strafanzeige.
Für die Ausbildung als Hundeführer hatten sich neun Mitarbeiter der Gefängnisverwaltung beworben, zwei wurden ausgewählt. Für die Hunde ist die einjährige Ausbildung zeit- und kostenintensiv. Ein fertiger Drogenspürhund wird auf dem Markt für 25.000 bis 50.000 Euro gehandelt.
Standort der Hundestaffel wird Givenich sein, weil auf dem Gefängnisgelände - einem ehemaligen Landgut - genug Platz ist, sagte Serge Legil, Direktor der Gefängnisverwaltung. Ein Ausbau der Hundestaffel mit einem dritten oder vierten Hundeführer ist derzeit nicht geplant, könnte aber in Zukunft eine Überlegung wert sein, meinte er.
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