Grünes Licht für Flüchtlingsunterkunft in Bridel
Grünes Licht für Flüchtlingsunterkunft in Bridel
(c.k.) - Nun also doch. Die Pläne für eine Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber und soziale Wohneinheiten in Bridel erhielten am Dienstagmorgen grünes Licht. Es war dies auch der einzige Punkt auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung.
Im Allgemeinen blieben die Räte bei ihren Aussagen aus der vorherigen Sitzung, an den Projektplänen wurden keine nennenswerten Korrekturen vorgenommen.
Zusätzlich war zu erfahren, dass es sich beim geplanten sozialen Wohnungsbau gegenüber der Flüchtlingsstruktur um Mieteinheiten handelt. Dies hatte in der vorherigen Sitzung für manch heftige Diskussion um Parkplätze gesorgt.
Mit den sechs Stimmen der CSV-Är Equipe und einem "Ja" von Déi Gréng bei drei Enthaltungen wurde der PAP schlussendlich angenommen. Die 85 Opponenten zu dem Projekt sehen bekanntlich von einem weiteren Einspruch ab.
Dreijährige Diskussion
Vor sage und schreibe drei Jahren, in der Sitzung vom 7. März 2014, hatte sich der Kopstaler Gemeinderat einstimmig positiv zu den Bauplänen des Familienministeriums und des „Office Luxembourgeois de l’Accueil et de l’Intégration“ (OLAI) zur Aufnahme von 42 Asylbewerbern geäußert.
Um den steigenden Flüchtlingszahlen gerecht zu werden, wollten die zuständigen staatlichen Stellen kurzfristig am Eingang zur Rue des Bruyères auf der Anhöhe „Berk“ in Bridel gegenüber der Apotheke zwei Wohneinheiten mit zwei Stockwerken in Modular-Bauweise errichten.
Heim statt Autobahn
Das seit über 40 Jahren brachliegende Areal hatte der Staat seinerzeit zum Bau einer Autobahnverbindung der Nordstraße mit der Arloner Autobahn von Mersch aus über das Schoenfelser Plateau und durch die Ortschaft Bridel erstanden.
Mit den geplanten Aufnahmeeinrichtungen für Asylbewerber wollten sich eine Reihe Einwohner nicht anfreunden. Eine Zusammenkunft mit Familienministerin Corinne Cahen konnte die Meinungsverschiedenheiten nicht aus dem Weg räumen.
So entstand ein monatelanges gesellschaftspolitisches, juristisches, administratives und urbanistisches Hin und Her, was schlussendlich zu dem am Dienstag vorliegenden Projekt der vom „Fonds du Logement“ zu erbauenden 23 sozialen Wohneinheiten sowie den Empfangsstrukturen für 42 Personen führte.
Im November 2015 war im Gemeinderat die bestehende Flächenwidmung im Projektbereich einstimmig umgeändert und damit die planungsrechtlichen Grundlagen für einen dementsprechenden Teilbebauungsplan (PAP) geschaffen worden.
Zusätzliche Stellplätze vorgesehen
Nach dem üblichen Instanzenweg sollte es zu einer Genehmigung im März dieses Jahres kommen, doch die Räte stolperten damals über Details, allen voran die als unzureichend gesehene Autoparkplätze.
Zusätzliche Stellplätze konnten nun entlang der Straße ausgemacht werden. Die dreijährige Odyssee des Projektes wurde so schlussendlich am Dienstag mit der positiven Abstimmung beendet.
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