Gewerkschaften reagieren auf Schließung von Bahnschaltern
Gewerkschaften reagieren auf Schließung von Bahnschaltern
Mit der Einführung des kostenlosen öffentlichen Transports werden ab kommendem März landesweit ein Großteil der CFL-Fahrkartenschalter verschwinden. Das teilten Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) und der CFL-Direktor für Personenverkehr, Marc Hoffmann, am Montag bei einer Pressekonferenz mit.
Die Reaktionen auf diese neuen Maßnahmen ließen nicht lange auf sich warten, neben der Parteien Déi Lénk und CSV Mersch sowie dem Ettelbrücker Schöffenrat kommt nun auch Kritik vom FNCTTFEL-Landesverband und der Gewerkschaft Syprolux.
Die Bahngewerkschaft Syprolux stellte sich in ihrem Communiqué auf die Seite der Gemeinden. "Als Syprolux können wir den Widerstand der Gemeindeväter nur unterstützen", heißt es.
Der Landesverband veröffentlichte am Donnerstag folgende Stellungnahme: "Als FNCTTFEL-Landesverband konnten wir mit diesen Schließungen nicht einverstanden sein, da dies nicht der richtige Schritt in die Zukunft ist." Der Kunde wünsche sich mehr denn je eine personelle Betreuung mit fachkundigen Ansprechpartnern in den Bahnhöfen, so der Landesverband.
Auch hätte der Mobilitätsminister François Bausch zuvor erklärt, dass es keine Geisterbahnhöfe in Luxemburg geben werde und, dass weiterhin die Bahnhöfe von ausgebildetem Personal besetzt bleiben werden. Das würde mit der annoncierten Schließung der Schalter so aber nicht mehr stimmen.
Die Gewerkschaften stellen Forderungen auf
Als Reaktion auf die neuen Umstände machte der Landesverband dem CFL-Direktor vor Tagen einen Vorschlag, Minister Bausch wurde über diesen Vorschlag schriftlich informiert, heißt es. Die darin verfasste Forderung lautet: Zusätzlich zu den neu geschaffenen Posten des Empfangspersonals (Agents d’accueil) sollen auch Empfangsschalter (Guichets d’accueil) geschaffen werden.
In einem Schreiben antwortete der zuständige Minister, dass für die Bahnhöfe Ettelbrück und Bettemburg zwei Pilotprojekte ausgearbeitet wurden. Bei einem positiven Resultat könnten die Projekte der Empfangsschalter für Kundenbetreuung auch auf andere Bahnhöfe ausgeweitet werden, zitiert der Landesverband weiter das Schreiben des Ministers.
Weiter fordert der FNCTTFEL-Landesverband in seiner Pressemitteilung, dass es für die Kunden an den Grenzbahnhöfen weiter möglich sein soll, einen internationalen Fahrschein zu lösen. Dies sei mit Fahrscheinautomaten nicht möglich.
Die Forderungen der Gewerkschaft Syprolux gehen in die gleiche Richtung, genannt wird es allerdings anders. So soll ihrer Meinung nach ein Konzept des "Espace-accueil" in Betracht gezogen werden: "Hierbei geht es darum, dass auf den multimodalen Bahnhöfen und Haltestellen ein fester und leicht erkennbarer Platz ist, wo der Kunde Informationen und Angebote, wie Abos für die 1. Klasse, internationale Fahrkarten, Reiseinformationen oder Auskunft zu Park&Rail, erhält."
Die Syprolux begrüßt somit auch, dass ein solches Konzept für die Bahnhöfe Ettelbrück und Bettemburg ausgearbeitet werden soll. In der Augen der Gewerkschaft sollten aber auch die Bahnhöfe - Rodange mit dem künftig großen Park&Rail, Esch/Alzette mit der multimodalen Plattform, Howald mit dem Übergang zur Tram, Wasserbillig mit dem Park&Rail und dem Grenzbahnhof sowie Clerf mit der von Touristen beliebten Umgebung - ein solches Konzept erhalten.
Bis spätestens Anfang März des kommenden Jahres werden die Bahnschalter in Bettemburg, Petingen, Rodange, Mersch, Ettelbrück, Clerf, Ulflingen und Wasserbillig schließen. Bereits am 1. Oktober 2019 werden die Verkaufsstelle Wasserbillig und am 1. November jene in Bettemburg aufgrund von Personalmangel aufgegeben.
Der bisherige Aufgabenbereich der Fahrkartenkontrolleure und Ticketverkäufer wird hierzulande größtenteils verschwinden. Die Arbeit der etwa 400 betroffenen Mitarbeiter der CFL wird zum Teil neu definiert und gewichtet.
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