Gemeinde Käerjeng setzt sich durch
Gemeinde Käerjeng setzt sich durch
Die Gemeinde Käerjeng hat am Montag eine Variante für den Verlauf des Schutzzauns gegen die Afrikanische Schweinepest präsentiert. Bürgermeister Michel Wolter erklärte dem LW, dass diese Alternative quasi direkt an der Staatsgrenze zu Belgien entlang führe.
„An einigen Stellen sind wir etwa zehn oder 15 Meter von der Grenze entfernt, an einer maximal 50 Meter.“ Aber dort wo es möglich sei, verlaufe die Alternative quasi direkt an der Grenze.
Die Vorteile lägen auf der Hand. „Linger wird nicht mehr ausgesperrt“, sagt der Gemeindevater. Zudem habe der neue Verlauf Vorteile für Küntzig. Die Gemeinde habe mit allen Grundeigentümern gesprochen und auch deren Bewilligungen eingeholt.
Das Argument, ein Zaun an der Grenze sei wegen der Eigentumsverhältnisse nicht möglich, sei somit widerlegt.
Familie Kerger atmet auf
Ein weiterer Vorteil des alternativen Verlaufs sei Wolter zufolge, dass der Zaun so weniger sichtbar sei als bei der ersten Variante. Dies habe einen psychologischen Effekt. Wichtig sei auch, dass der landwirtschaftliche Betrieb der Familie Kerger (das LW berichtete) nun nicht mehr ganz in der Schutzzone, der sogenannten Zone blanche, liegt.
Erleichtert meldete sich gestern denn auch der besagte Landwirt, Albert Kerger, zu Wort. Er sei dankbar, dass durch die Bemühungen der Gemeinde der Hof seiner Familie aus dieser Zone herausgenommen worden sei.
Hierauf angesprochen bestätigt der Direktor der Veterinärinspektion, Félix Wildschutz, dass die Zone blanche nun wohl kleiner ausfallen wird. Wildschutz bleibt aber dabei, dass es keinen Nachteil für den besagten Betrieb gehabt hätte, wenn der Hof in der Zone verblieben wäre.
Félix Wildschütz bestätigt auch, dass der Vorschlag der Gemeinde positiv von den staatlichen Vertretern aufgenommen wurde. „Wir können mit dieser Lösung einverstanden sein“, sagt er im Gespräch mit dem LW.
Allerdings müsse von staatlicher Seite noch überprüft werden, ob diese Lösung an allen Orten umsetzbar ist. Der Zaunbau war nach der Informationssitzung in Küntzig eingestellt worden. „Die Teile, die bereits stehen, bleiben auch stehen“, so Wildschutz.
Auf die Frage, ob dies bedeuten könnte, dass nun stellenweise zwei Zäune existieren werden, sagt er „Nein“, relativiert dies aber kurz darauf: „Vielleicht an einigen wenigen Stellen“.
Im Laufe dieser Woche werde eine endgültige Entscheidung getroffen.
Bau wird wieder aufgenommen
Félix Wildschutz gibt aber zu verstehen, dass die Lösungsvorschläge der Gemeinde dabei wohl berücksichtigt werden. Bis dahin werde der Zaunbau an denen Stellen, an denen sich beide Varianten überschneiden – wie im nördlichen Teil zwischen Grass und Küntzig, wieder aufgenommen.
Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Guy Feyder, fordert indes eine Verlängerung des Zauns Richtung Norden (siehe Luxemburger Wort vom 16. April).
Am 4. April hatten Verantwortliche mehrerer staatlicher Behörden den Zaunverlauf in einer ersten Variante, die damals bereits im Bau war, vorgestellt. Dabei hatte es heftige Kritik gegeben. Dies wegen der Schutzzone zwischen Zaun und Staatsgrenze.
Würde dort ein krankes Tier gefunden, so würde dies ein landesweites Exportverbot mit verheerenden wirtschaftlichen Konsequenzen nach sich ziehen, so die Befürchtung. Zudem zerschneide der Zaun Küntzig und Linger. Auch gab es Sicherheitsbedenken, wenn in der Zone blanche auf Wildschweine geschossen würde.
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