Gefahr in der Dunkelheit: Behörden warnen Fußgänger
Gefahr in der Dunkelheit: Behörden warnen Fußgänger
(str) - 43 Fußgänger sind 2019 auf den Straßen des Großherzogtums schwer verletzt worden und zwei getötet. Die meisten davon – und daran lassen die Presseberichte von Polizei und Rettungsdiensten keinen Zweifel – beim Überqueren von gekennzeichneten Fußgängerübergängen.
Prinzipiell liegt es auf der Hand, dass bei solchen Kollisionen auf dem Zebrastreifen, nicht der Fußgänger, sondern der Autofahrer Schuld und Verantwortung trägt. Dennoch legen die Behörden bei ihrer Präventionskampagne zu Beginn der dunklen Jahreszeit stets den Fokus auf das Opfer, den Fußgänger. So auch in diesem Jahr.
Opfer werden in die Verantwortung genommen
Besonders deutlich macht dies der französischsprachige Flyer der diesjährigen „Gitt siichtbar“-Kampagne von Mobilitätsministerium, Polizei und Sécurité routière. Dort ist zu lesen: „Chaque année, des usagers vulnérables sont blessés ou tués dans des accidents de la circulation dus à une mauvaise visibilité et des conditions météo difficiles.“ Im Klartext: Schlechte Sicht und schwierige Witterungsverhältnisse verursachen Unfälle, nicht etwa unachtsame Autofahrer.
Beim deutschsprachigen Flyer wurde auf derartige Schuldzuweisungen verzichtet. Hier lautet der Leitspruch folgendermaßen: „Jedes Jahr werden während der schlechten Jahreszeit viele schwache Verkehrsteilnehmer verletzt oder getötet.“ Obwohl die Rolle des eigentlichen Unfallverursachers bei der Kampagne eigentlich als nebensächlich erscheint, machen die Ratschläge, die Jahr für Jahr, an die schwächeren Verkehrsteilnehmer gerichtet werden, aber durchweg Sinn – als Teil des gesunden Menschenverstandes, der auch im Verkehr walten sollte.
Ratschläge an Fußgänger, Sportler, Rad- und Rollerfahrer
So werden Fußgänger aufgefordert, helle Kleidung mit rückstrahlenden Elementen zu tragen, die rundum sichtbar sind. Zudem soll auch auf Taschen, Aktenkoffer und Regenschirme mit reflektierenden und leuchtenden Applikationen zurückgegriffen werden.
Auf Landstraßen außerhalb der Ortschaften sollen Fußgänger stets entgegen der Fahrtrichtung gehen und die vorgeschriebene Sicherheitsweste tragen, heißt es weiter im Flyer. Fußgänger sollen auch die Geschwindigkeit und die Entfernung der herannahenden Fahrzeuge richtig einschätzen und sich vergewissern, dass Autofahrer sie gesehen haben. Hunden soll zudem ein reflektierendes Halsband angelegt werden.
Sportler werden ebenfalls aufgefordert, Kleidung mit integrierten rückstrahlenden Elementen und reflektierende Armbinden zu tragen und außerhalb von Ortschaften eine Sicherheitsweste zu tragen. Fahrrad- oder Rollerfahrer sollen die Beleuchtung ihres Gefährts einschalten, den Zustand ihrer Bremsen überprüfen und Reflektoren anbringen. Außerdem sollen auch sie einen Helm tragen und Kleidung mit reflektierenden Elementen.
Autofahrer sollen auf Fehler von Fußgängern achten
Neben all diesen Ratschlägen geben Mobilitätsministerium, Polizei und Sécurité routière auch fünf Empfehlungen an Autofahrer. Sie werden dazu aufgefordert, das Abblendlicht einzuschalten – falls dies erforderlich sein sollte. Sie sollen ihre Fahrmanöver rechtzeitig anzeigen, ihre Fahrgeschwindigkeit an die Sichtverhältnisse anpassen und dafür sorgen, dass die Scheiben ihres Fahrzeugs sauber sind.
Darüber hinaus wird betont, dass sie mit möglichem Fehlverhalten von Fußgängern im Straßenverkehr rechnen sollen.
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