Gedenken in der Chamber: "Jean war der Vater der Nation"
Gedenken in der Chamber: "Jean war der Vater der Nation"
(SC/Bep) - Am 4. Mai wird der frühere Großherzog Jean, der am vergangenen Dienstag im Alter von 98 Jahren verstarb, mit allen staatlichen Ehren beigesetzt. Auf der Gästeliste der Trauerfeier stehen viele gekrönte Häupter und politische Persönlichkeiten, aber auch luxemburgische Bürger werden die Zeremonie in der Kathedrale verfolgen können.
Einen Tag vor der offiziellen Totenmesse in der Kathedrale gedachten das Parlament und die Regierung, im Beisein hochrangiger Gäste, dem verstorbenen Jean. Ein großes Porträt des Großherzogs, umstellt mir weißen Rosen, war im Zentrum der Chamber aufgestellt. Der Erbgroßherzog Guillaume und Hofmarschall Lucien Weiler wohnten der Zeremonie ebenfalls bei. Sie durften, als Vertreter des Hofes, in der Mitte des Plenums Platz nehmen.
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Um kurz vor 14.30 Uhr nahmen die Ehrengäste auf den Tribünen Platz, bevor die Abgeordneten und Regierungsvertreter sich ebenfalls zu ihren Plätzen begaben. Dann wurde Erbgroßherzog Guillaume aus dem Palais zur benachbarten Chamber begleitet. Der Enkel des verstorbenen Monarchen wurde von Chamberpräsident Fernand Etgen und Premierminister Xavier Bettel vor der Chamber empfangen.
Die Ankunft eines Mitglieds der Herrscherfamilie wurde traditionellerweise mit der Wilhelmus-Melodie angekündigt, die von Musikern der Militärmusikkapelle gespielt wurde. Im Anschluss daran gab es eine Ansprache von Chamberpräsident Fernand Etgen und von Premierminister Xavier Bettel.
Als Erstes ergriff Chamberpräsident Etgen das Wort. "Der Begriff des Landesvaters spiegelt genau das wieder, was Großherzog Jean für Luxemburg war", adelte er Großherzog Jean, dessen Leben von der Zwischenkriegszeit bis heute "immer im Dienste des Landes stand."
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Ohne Probleme sei Jean in die großen Fußstapfen seiner Mutter Charlotte getreten, "weil er immer tadellos auf seine Aufgabe vorbereitet war", lautete die Feststellung Etgens, dem Jean einen "parcous sans faute" attestierte.
"Luxemburg sagt Grand-Duc Jean 'Merci' für seinen Einsatz, seine Stärke und seine moralische Überzeugung, seinen Mut, sein Pflichtbewusstsein und seine Warmherzigkeit. Wir haben einen authentischen und lieben Menschen verloren, den wir für immer in Erinnerung halten werden", so das Schlusswort Etgens.
In seiner Rede sprach Premierminister Xavier Bettel über seine ganz persönlichen Erinnerungen an den verstorbenen Monarchen und drückte seinem Enkel, Erbgroßherzog Guillaume, sein Beileid aus. "Unser Land hat mit dem Großherzog eine besonders herzliche und sympathische Person verloren", so Xavier Bettel.
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Der Premierminister zitierte auch den Chamberpräsidenten Fernand Etgen, der den verstorbenen Monarchen den "Vater der Nation" nannte. "Aber er war auch ein Vater, ein Großvater, ein Urgroßvater. Ihr, Monseigneur, habt Euren Großvater verloren, Euren A-Papa", so Xavier Bettel zu Erbgroßherzog Guillaume.
Der Premierminister redete auch von Dankbarkeit. Für Xavier Bettel hat Luxemburg gegenüber dem Verstorbenen eine Verpflichtung. "Es ist unsere Aufgabe, dass Großherzog Jeans Einsatz für unsere Freiheit, Demokratie und Unabhängigkeit in der dunkelsten Stunde unserer Geschichte nicht vergessen wird."
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Am Ende sprach Xavier Bettel über sein letztes persönliches Treffen mit Großherzog Jean. "Ich hatte das Glück, ihn häufig in Fischbach besuchen zu können, zuletzt zu seinem Geburtstag im Januar." Der verstorbene Grand-Duc sei niemals jemand gewesen, der sich beschwert hätte und sei bis zuletzt ein enthusiastischer Gesprächspartner gewesen.
Im Anschluss an die beiden Reden erhoben sich die Anwesenden, um den Verstorbenen in einer Gedenkminute zu ehren.
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