Fridhaff: Abfallsyndikat Sidec unter Druck
Fridhaff: Abfallsyndikat Sidec unter Druck
Wegen der mutmaßlichen Risiken einer Virus-Übertragung durch beim Prozess entstehende Feinstaube und Aerosole hat das Abfallsyndikat Sidec seine mechanisch-biologische Anlage (MBA) zur Vorbehandlung von Restabfällen am Fridhaff seit Beginn der Corona-Krise außer Betrieb genommen. Der gesamte anfallende Hausmüll wird auf Basis einer Abmachung seither zur Entsorgung in die Installationen des Abfallsyndikats Sidor in Leudelingen gebracht.
Aufgrund anstehender Wartungsarbeiten an seiner Verbrennungsanlage kann das Sidor nun aber einen Teil der überschüssigen Mengen aus dem Landesnorden - im Umfang von 400 Tonnen pro Woche - ab sofort und bis zum September nicht mehr annehmen, wie das Sidec in einem Schreiben an seine Mitgliedsgemeinden erklärt, das dem "Luxemburger Wort" vorliegt.
Suche nach Alternativen läuft
Das Sidec bemühe sich zurzeit um Alternativen, von der möglichen Zwischenlagerung verpackter "Müllballen" bis hin zur Entsorgung in einer Verbrennungsanlage in Deutschland. Allerdings stünden solche Lösungen frühestens zum 13. Juli bereit, wie es heißt.
Aufgrund der Lage wird in den Anlagen am Fridhaff nun vorübergehend kein Restmüll mehr angenommen, der nicht über die öffentliche Entleerung der grauen Tonnen von Bürgern und Gemeinden kommt. Betroffen von dem zwischenzeitlichen Anlieferungsstopp sind demnach in der Hauptsache Unternehmen, die Reststoffabfälle an das Sidec liefern.
Mülltonnenleerung in den Gemeinden garantiert
Zur Sammlung und Entsorgung des Hausmülls von Bürgern und Gemeinden ist das Syndikat verpflichtet. Auch die Anlieferung von Bauschutt, Metall, Karton oder ähnlichem Abfall im Containerpark am Fridhaff ist weiterhin garantiert. Sperrmüll in haushaltsüblichen Mengen wird ebenfalls weiter angenommen.
Sidec-Direktor Armand Schmitz spricht gegenüber dem "Luxemburger Wort" von einer schwierigen Situation. Da man aber bereits Lösungen in Aussicht habe, hoffe man schnellstmöglich zur Normalität zurückfinden zu können.
Parallel dazu soll eine Studie zudem die mögliche Präsenz des Coronavirus in Haushaltsabfällen genauer untersuchen.
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