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Flug ins Ungewisse
Lokales 27.11.2012 Aus unserem online-Archiv

Flug ins Ungewisse

Fast 3000 Beschäftigte arbeiten am Flughafen. Für viele von ihnen laufen derzeit die Kollektivvertragsverhandlungen.

Flug ins Ungewisse

Fast 3000 Beschäftigte arbeiten am Flughafen. Für viele von ihnen laufen derzeit die Kollektivvertragsverhandlungen.
Foto: Guy Jallay
Lokales 27.11.2012 Aus unserem online-Archiv

Flug ins Ungewisse

Die Mitarbeiter der Luxair und der Cargolux durchleben turbulente Zeiten, so der Tenor bei der Generalversammlung des LCGB-SEA. Beide Unternehmen haben die Kollektivverträge im Herbst gekündigt.

(DS) - Die Mitarbeiter der Luxair und der Cargolux durchleben turbulente Zeiten, so der Tenor bei der Generalversammlung des LCGB-SEA. Beide Unternehmen haben die Kollektivverträge im Herbst gekündigt. Die Verhandlungen für einen neuen Tarifvertrag kommen aber nur schleppend in Gang, kritisiert Aloyse Kapweiler vom LCGB-SEA.

Das Problem sieht Kapweiler in der fehlenden Unternehmensstrategie bei den beiden Airlines. „So lange wir nicht genau wissen, wo die Cargolux und die Luxair hinsteuern, gestalten sich die Verhandlungen für uns äußerst schwierig. Lohnkürzungen allein werden die Unternehmen aber nicht retten,“ so der Gewerkschaftssekretär. Bei der Frachtgesellschaft machen die Lohnkosten nämlich nur 12,8 Prozent der Gesamtkosten aus, bei der Luxair liegt der Anteil bei 26 Prozent.

Null-Runde denkbar

Die Gewerkschaft zeigt sich weiter gesprächsbereit. Bei der Cargolux wäre der LCGB-SEA angesichts der sehr angespannten Lage sogar bereit, eine Null-Runde hinzunehmen. Bei der Luxair sei die Situation aber eine andere, unterstreicht Kapweiler. Die Fluglinie habe noch Reserven. Allerdings könnte auch dieses Polster schnell aufgebraucht sein, weil noch nicht klar sei, wie groß das Aktienpaket sein wird, das die Luxair nach dem Ausstieg der Qatar Airways von der Cargolux übernehmen muss.

Sowohl bei der Cargolux als auch bei der Luxair will die Gewerkschaft sich aber nicht auf Verhandlungen einlassen, wenn von vornherein klar ist, dass die Mitarbeiter am Ende Abstriche hinnehmen müssen.

Die Frachtgesellschaft beschäftigt weltweit knapp 1.500 Mitarbeiter, davon 1.000 am Standort Luxemburg. Hinzu kommen noch viele Hundert Jobs im nachgelagerten Bereich, etwa bei den Speditionen. Die Luxair beschäftigt etwa 2.500 Personen. Von den Turbulenzen bei den beiden Fluglinien betroffen sind aber auch die etwa 300 Mitarbeiter der Flughafengesellschaft Lux Airport. Allerdings, so Kapweiler, laufen bei diesem Unternehmen die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der Unternehmensleitung „ganz normal“.