Festival Echterlive: Die Kosten der Kunst
Festival Echterlive: Die Kosten der Kunst
Die erste Ausgabe des Musikfestivals Echterlive ist schon lange über die Bühne gegangen, jetzt treten Budgetüberschreitungen zutage. Oppositionsrätin Carole Hartmann (DP) kritisierte in der jüngsten Sitzung des Echternacher Gemeinderats allerdings nicht die gestiegenen Kosten. Ihr fehlte es an einer politischen Diskussion über den Zuschuss für die Fortsetzung im kommenden Jahr.
„Wir nehmen dafür viel Geld in die Hand. Da sollten wir im Gemeinderat uns einig werden, welchen Betrag wir in das Festival stecken wollen“, sagte Carole Hartmann bei einem von der DP-Fraktion beantragten Tagesordnungspunkt.
Bei der zurückliegenden Edition im Juli war die Gemeinde mit 200 000 Euro der größte Geldgeber, zusätzlich gab es 100 000 Euro vom Kulturministerium und Geld von privaten Sponsoren. Nach Carole Hartmanns Vorstellungen sollte der Gemeinderat ausdrücklich seinen maximalen Beitrag für das Festival festsetzen. „Ich bin mir sicher, dass Festivaldirektor Maxime Bender aus diesem Budget ein passendes Festival auf die Beine stellen wird“, sagte die DP-Rätin.
Wie hoch das Defizit für 2019 ausfällt, ist noch nicht abschließend geklärt. Auch nicht, ob die Gemeinde direkt oder auf indirektem Weg durch das Trifolion dafür aufkommt.
Kostendämpfung
Bürgermeister Yves Wengler (CSV) bekräftigte, dass die Kosten für Echterlive im kommenden Jahr sinken sollen. Das soll unter anderem dadurch erreicht werden, dass man von vier auf drei Festivaltage gehen will. „Wir haben unsere Erfahrungen gemacht, zum Beispiel bei der Technik und beim Aufbau“, sagte Wengler. Gleichzeitig hofft er auf mehr Einnahmen durch Sponsoring.
Beim Dauerbrenner Immelmann-Studie verlangte die DP eine öffentliche Diskussion über Kosten und Ziele der Studie. „Wir nehmen viel Geld in die Hand und wissen nicht, was damit geschieht“, sagte Carole Hartmann. Sie zeigte sich regelrecht „erschrocken“ darüber, dass der Wirtschaftsexperte Thomas Immelmann keine Gespräche mit den Geschäftsinhabern führe. „Die Geschäftsleute wissen nicht, was Herr Immelmann macht. Ich finde das merkwürdig, er sollte ja mit ihnen zusammenarbeiten“, sagte sie.
Für 2018 hatte die Gemeinde mit dem Hamburger Wirtschaftsberater für 180 000 Euro einen Vertrag über ein Jahr abgeschlossen. Ein Anschlussvertrag für dieses Jahr belief sich auf 220 000 Euro. Die Studie soll Ratschläge zur Zukunftsausrichtung der Echternacher Geschäfte enthalten. Bürgermeister Wengler verwies auf eine baldige Arbeitssitzung, in der alle Fragen beantwortet werden würden.
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