Fall Tanja Gräff : Zweite Person vom roten Felsen gestürzt
Fall Tanja Gräff : Zweite Person vom roten Felsen gestürzt
(ml) - Vor neun Jahren war Tanja Gräff in den frühen Morgenstunden vom sogenannten roten Felsen in Trier-Pallien hinabgestürzt. Die sterblichen Überreste der 21-jährigen Studentin, die den tragischen Sturz nicht überlebt hatte, waren erst vor einem Jahr bei Rodungsarbeiten an einem schwer zugänglichen Steilhang gefunden worden.
Wie jetzt erst bekannt wurde, war Tanja Gräff nicht die die Einzige, die in der Nacht zum 7. Juni 2007 vom roten Felsen stürzte. Dies berichtete der "Trierischer Volksfreund" am Wochenende. Nur einen Kilometer von Tanja Gräffs Absturzort entfernt, ereignete sich in derselben Nacht ein ähnlicher Vorfall. Ein junger Mann zog sich dabei schwere Verletzungen am Kopf zu. Das Opfer habe "längere Zeit im Koma" gelegen, bestätigte der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Peter Fritzen.
Vater informierte die Soko
Die Informationen, die bislang noch nicht veröffentlicht worden waren, seien den Ermittlern seit längerem bekannt, heißt es weiter. Der Vater des jungen Mannes habe damals nur wenige Tage später die Sonderkommission über den Absturz seines Sohnes in Kenntnis gesetzt. Die Ermittler hätten der Information jedoch keine große Bedeutung beigemessen, da Tanja Gräff drei Stunden nach dem Absturz des jungen Mannes noch ein Handygespräch geführt hatte.
Die Ermittlung hat ergeben, dass der junge Mann kurz vor seinem Sturz dasselbe Sommerfest der Trierer Hochschule besuchte wie Tanja Gräff. Dennoch geht die Polizei nicht davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen beiden Fällen besteht. Die genauen Todesumstände von Tanja Gräff bleiben unterdessen ungeklärt. Anzeichen für ein Verbrechen konnten bislang nicht bestätigt werden. Rechtsanwalt Detlef Böhm, der die Interessen von Tanjas Mutter vertritt, geht nicht davon aus, dass die Kernfrage beantwortet wird.
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