Etwa 500 Teilnehmer bei Marche blanche
Etwa 500 Teilnehmer bei Marche blanche
Auch am Sonntag fand in Luxemburg-Stadt erneut eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen statt. Laut Polizei nahmen etwa 500 Personen an der Marche blanche silencieuse teil. Die Teilnehmer versammelten sich zunächst auf der Place de l'Europe und zogen kurz nach 15 Uhr in Richtung Glacis-Feld. Die Demo wurde von einem verstärkten Polizeiaufgebot begleitet und verlief friedlich.
Die Menschenansammlung löste sich gegen 17 Uhr auf dem Glacis auf. Zeitweilig war die Avenue John F. Kennedy und der Rond-Point Schuman für den Verkehr gesperrt.
Die seit September im Zweiwochenrhythmus stattfindenden Demonstrationen verliefen auch in der Vergangenheit bislang ohne größere Vorkommnisse. Die Bewegung sieht sich selbst als sozial-pazifistisch. Man wolle verhindern, dass die sanitär-politische Situation die Gesellschaft spalte, heißt es. Die Veranstaltungen wurden denn auch stets ordnungsgemäß angemeldet.
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Krawalle am Samstag
Am Samstag war es indes bei einer Corona-Demonstration mit rund 500 Teilnehmern zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei griff ein, als Teilnehmer der Kundgebungen den für dieses Wochenende gelten Korridor für Kundgebungen verlassen hatten. Erstmals kam es gegen 15.30 Uhr zu Ausschreitungen, bei denen auch ein Wasserwerfer der belgischen Polizei eingesetzt wurde.
Am späten Nachmittag gelangte dann ein Teil der Demonstranten in die Innenstadt und drängte in Richtung der Weihnachtsmärkte. Die Polizei konnte ihnen allerdings den Weg versperren. Kurz vor 18 Uhr löste sich die Menschenansammlung schließlich auf.
Die Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen am Samstag und Sonntag waren im Vorfeld angemeldet worden. Nachdem es aber bereits vergangene Woche bei einer nicht angemeldeten Demo zu Ausschreitungen gekommen war, darf an diesem Wochenende nur in einem bestimmten Korridor demonstriert werden. Kundgebungen dürfen lediglich zwischen dem Glacis-Feld und der Place de l'Europe stattfinden.
Ausschreitungen bereits vergangene Woche
Am vergangenen Samstag zogen 2.000 Menschen in die Innenstadt. Ein Teil von ihnen stürmte zwei Weihnachtsmärkte. Aus Sicherheitsgründen musste die Polizei die Eingänge der Chamber versperren, weil sich auch dort die Lage zuspitzte. Später zog eine Gruppe sogar bis vor das Haus des Premierministers, wo die Demonstranten in Sprechchören dessen Rücktritt forderten, Eier warfen und das Auto des Ehemanns von Xavier Bettel beschädigten.
Mehrere Demonstranten zogen zudem mit Plakaten durch die Stadt, auf denen geschichtsrevisionistische Nazivergleiche mit der Corona-Politik gezogen wurden. Bei der Gëlle Fra, dem Mahnmal, das an die Kriegsopfer der Weltkriege und damit auch die Zeit des Nationalsozialismus erinnert, enthüllten vermummte Demonstranten ein Banner, auf dem der Covid-Check mit dem Judenstern gleichgestellt.
Noch am vergangenen Sonntag hatte der Polizeiminister angekündigt, dass die Polizei Ermittlungen zu den Vorfällen einleite. Festgestellte Straftaten würden an die Justiz weitergeleitet. Strafrechtliche Konsequenzen sind somit sowohl für die Teilnehmer als auch die Organisatoren nicht ausgeschlossen.
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