Erste "Clinique de la ménopause" eröffnet
Erste "Clinique de la ménopause" eröffnet
(DL) - Das Thema Menopause sei bisher eher stiefmütterlich behandelt worden, sagt Dr. Didier Van Wymersch, medizinischer Direktor der „Maternité“ im „Centre hospitalier de Luxembourg“. Doch damit soll nun Schluss sein. Mit der offiziellen Eröffnung der ersten „Clinique de la ménopause“ des Landes am Welt-Menopause-Tag will sich das CHL dieser bisher etwas vernachlässigten Phase im Leben der Frau verstärkt widmen.
Ein Projekt, das das Angebot der neuen „Maternité“, die 2015 eröffnete und zusammen mit der Kinderklinik das Mutter-Kind-Zentrum bildet, vervollständigt, steht dort doch die Gesundheit der Frau in allen Lebensabschnitten im Mittelpunkt.
Durchschnittsalter 51 Jahre
Als Menopause gilt der Zeitpunkt, an dem die Eierstöcke der Frau ihre Funktion einstellen. Folglich findet kein Eisprung mehr statt und die Produktion von Sexualhormonen hört auf. Eine Veränderung im Körper der Frau, die progressiv erfolgt, dies in einem Alter von 45 Jahren an. Im Durchschnitt seien Frauen beim Einsetzen der Menopause 51 Jahre alt, erklärt Gynäkologin Dr. Florence Coppin, die auf das Thema Menopause spezialisiert ist.
Die Symptome, die mit den Wechseljahren einhergehen und mal mehr, mal weniger intensiv auftreten, von manchen Frauen aber auch überhaupt nicht wahrgenommen werden, könnten mehrere Jahre andauern. Dazu zählen zum Beispiel Hitzewal-lungen, Angstzustände, Kopf-schmerzen, Schlaflosigkeit, Gelenkschmerzen, Muskelkrämpfe, Haut- und Scheidentrockenheit. Wie Florence Coppin erklärt, kann die Menopause langfristig jedoch auch zu einer Steigerung verschiedener Risikofaktoren führen – etwa betreffend kardiovaskuläre Krankheiten, Diabetes, Osteoporose, Depressionen sowie Urogenitalerkrankungen.
Pluridisziplinärer Ansatz
In der „Clinique de la Ménopause“, die schon seit einigenMonaten funktioniert und nun offiziell eingeweiht wurde, stehen sowohl die Information als auch die Beratung der Patientinnen im Vordergrund. So haben die Frauen die Möglichkeit, innerhalb eines halben Tages eine globale Gesundheitsbilanz rund um die Menopause erstellen zu lassen, die dann durch ein pluridisziplinäres Team begutachtet wird. Dazu gehören unter anderem Gynäkologen, Kardiologen, Physiotherapeuten, Psychologen, Ernährungsberater und Sexologen.
Auf diese Weise soll der Patientin eine globale, aber dennoch personalisierte, sprich auf ihre Risikofaktoren abgestimmte Behandlung, ermöglicht werden.
Ein Angebot, das einem tatsächlichen Bedarf Rechnung trägt, so Didier Van Wymersch. Die Nachfrage sei groß, die Wartezeit für einen ersten Termin beträgt derzeit rund drei Monate. Zu lange Zeit lassen sollten sich die Patientinnen nicht, meint Florence Coppin: „Die Frauen sollten nicht warten, bis die Menopause da ist, sondern vorbeikommen, sobald sie Änderungen verspüren.“
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