Erste Bilanz in Petingen und Käerjeng
Erste Bilanz in Petingen und Käerjeng
Auf sozialen Netzwerken zeigen viele User nach dem Tornado Mitgefühl. Einige haben Spendenaufrufe gestartet. Mittlerweile gibt es aber auch eine offizielle Hilfsaktion der beiden betroffenen Gemeinden. Dort betont man auf Nachfrage hin, dass nicht vergessen werden sollte, dass jeder einen Spendenaufruf im Internet starten kann. Das Geld gehört dem, der den Aufruf initiiert hat. Was er damit anstellt, ist oft schwer zu überprüfen.
In einem Fall wurden am Wochenende bei einem Facebook-Aufruf mehr als 75 000 Euro gesammelt. Hier sei es so, dass der Initiator an die Gemeinde Petingen herangetreten ist. „Wir haben vereinbart, uns am Montag zu treffen.“ Er habe darüber bereits mit seinem Käerjenger Amtskollen, Michel Wolter, gesprochen, so Mellina. „Initiatoren von anderen, aktuell laufenden Spendenaufrufen, haben sich hingegen noch nicht bei uns gemeldet“, so Mellina.
Als Reaktion auf diese Aufrufe und weil mehrere spendenwillige Bürger an beide Gemeinden herangetreten sind, hat man sich dazu entschlossen, eine gemeinsame Spendenaktion zu starten. Die Erlöse sollen exklusiv für Schäden, die nicht von Versicherungsgesellschaften übernommen werden, genutzt werden.
Erste Bilanz in Petingen
Bürgermeister Pierre Mellina dementiert indes Gerüchte, einige Häuser in der Rue Neuve seien einsturzgefährdet. Drei Häuser in dieser Straße und eines in der Rue Marie-Adelaide seien aber unbewohnbar.
Nach den weiteren Prioritäten gefragt sagt Mellina: „In unserer Gemeinde gibt es mehrere Häuser, bei denen Dacharbeiten durchgeführt werden müssen.“ Hier sei Eile geboten, auch wegen des angekündigten Regens.
In der Nacht zum Sonntag habe die Gemeinde mehr Menschen umquartiert als in der davor. Dies auch, weil viele am Wochenende aus dem Urlaub zurückgekehrt sind.
Allgemein habe bei den Betroffenen zuerst eine Schockstimmung vorgeherrscht. Mittlerweile gäbe es aber viel Lob für die Rettungskräfte, die Gemeindedienste und alle anderen freiwilligen Helfer. Mellina hebt auch die Bereitschaft vieler Handwerksbetriebe hervor, die schnell vor Ort waren.
Prioritäten setzen in Käerjeng
Nach der Stimmung unter den Betroffenen in seiner Gemeinde gefragt, sagt der Käerjenger Schöffe, Frank Pirrotte: „Es ist das erste Mal, dass die Natur hier solche Kräfte walten ließ.“ Die erste Reaktion sei bei vielen daher einfach nur ein Schock gewesen.
Im Laufe des Samstags habe sich dies dann aber gewandelt und es habe eine enorme Hilfsbereitschaft gegeben. Der Käerjenger Bürgermeister, Michel Wolter, hält sich derzeit im Ausland auf. Von dort aus koordiniert er in Rücksprache mit Frank Pirrotte, der vor Ort ist, die Aktionen der Gemeinde. Im Gespräch mit dem Luxemburger Wort unterstreichen beide die Solidarität, sowohl seitens anderer Gemeinden, wie auch von Privatpersonen.
Ihre Prioritäten hätten sich seit dem Tornado mehrmals geändert. Zunächst sei es darum gegangen, Betroffene unterzubringen. Die Gemeinde habe dann eine Bestandsaufnahme der Schäden gemacht. Eine Karte wurde erstellt, die deutlich die Schneise des Tornados zeigt.
Gemeinsam mit Statikern und dem CGDIS habe man am Samstag eine Analyse der beschädigten Häuser gemacht, um festzustellen, welche freigegeben werden können. Am Sonntag sei es prioritär gewesen, alle beschädigten Dächer abzudichten.
Sowohl die Verantwortlichen aus Petingen, wie auch die aus Käerjeng, unterstreichen ihre Dankbarkeit für die erhaltene Hilfe aus dem ganzen Land.
