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Erneute Streiks in Frankreich
Lokales 07.02.2023
Rentenreform

Erneute Streiks in Frankreich

Zahlreiche Zugverbindungen fallen am Dienstag aus.
Rentenreform

Erneute Streiks in Frankreich

Zahlreiche Zugverbindungen fallen am Dienstag aus.
Archivfoto: AFP
Lokales 07.02.2023
Rentenreform

Erneute Streiks in Frankreich

Zahlreiche Züge fallen aus, kilometerlange Staus in Richtung Luxemburg stellen Grenzgänger vor eine Geduldsprobe.

(dpa/TJ) – Die Rentenreform gilt als eines der wichtigsten Vorhaben des französischen Präsidenten Emmanuel Macron - aber in der Bevölkerung stoßen seine Pläne auf Unverständnis, Wut und Protest. Erneut sind für diesen Dienstag Massendemonstrationen und ein großer Streik angekündigt. 

Stau am Morgen

Infolge des Streiks sind zahlreiche Zugverbindungen ausgefallen – auch auf der für Grenzgänger wichtigen Achse Metz-Luxemburg. Viele „Frontaliers“ stiegen deshalb in ihren Privatwagen, was einen kilometerlangen Stau auf der A31/A3 in Richtung Luxemburg zur Folge hatte. Gegen 7 Uhr staute sich der Verkehr zwischen Entrange (F) und Luxemburg über rund 20 Kilometer. Auch auf der A4 und auf den Landstraßen stockte der Verkehr. Tausende Menschen mussten sich auf dem Weg zur Arbeit in Geduld üben. 

Die Eisenbahngesellschaft CFL rät Zugreisenden von und nach Frankreich, sich vorab über Störungen und Ausfälle zu erkundigen.

Bei Düdelingen standen die Fahrzeuge gegen 7 Uhr Stoßstange an Stoßstange.
Bei Düdelingen standen die Fahrzeuge gegen 7 Uhr Stoßstange an Stoßstange.
Foto: CITA

Bereits mehrere Protesttage

Knapp zwei Drittel der Französinnen und Franzosen sprachen sich in Umfragen gegen das Reformvorhaben aus. Vergangene Woche beteiligten sich an Streiks und Protesten laut Innenministerium 1,27 Millionen Menschen, laut Gewerkschaft CGT waren es 2,8 Millionen Beteiligte – mehr als beim ersten Aktionstag zwei Wochen vorher. „Die Menschen fühlen sich im Augenblick von der Regierung schlecht behandelt“, meint Protestforscher Johannes Maria Becker von der Uni Marburg. Die Bewegung könnte anhalten. Macron dürfe sich nicht allzu sicher sein.


Proteste gegen Rentenreform weiten sich aus
Hunderttausende haben am Dienstag erneut gegen die Rente mit 64 demonstriert. Doch die französische Regierung hält an ihrem Projekt fest.

Die Reformpläne sehen vor, das Renteneintrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anzuheben. Doch nicht nur am Rentenalter will die Regierung schrauben. Die bereits vor Jahren beschlossene Anhebung der nötigen Einzahldauer für eine volle Rente soll beschleunigt werden. Außerdem sollen Einzelrentensysteme mit Privilegien für bestimmte Berufsgruppen abgeschafft werden. Die Mindestrente soll auf etwa 1.200 Euro steigen.    

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TOPSHOT - People take part in a demonstration on December 10, 2019 in Paris as part of the sixth day of massive strike action over government's plans to overhaul the pension system. - Unions have vowed to keep up the fight over the reforms, which are set to be finalised and published on December 11. Another mass demonstration is planned in Paris and other cities today, with teachers and other workers once again expected to walk out alongside transport workers. (Photo by Zakaria ABDELKAFI / AFP)