Erneute Streiks in Frankreich
Erneute Streiks in Frankreich
(dpa/TJ) – Die Rentenreform gilt als eines der wichtigsten Vorhaben des französischen Präsidenten Emmanuel Macron - aber in der Bevölkerung stoßen seine Pläne auf Unverständnis, Wut und Protest. Erneut sind für diesen Dienstag Massendemonstrationen und ein großer Streik angekündigt.
Stau am Morgen
Infolge des Streiks sind zahlreiche Zugverbindungen ausgefallen – auch auf der für Grenzgänger wichtigen Achse Metz-Luxemburg. Viele „Frontaliers“ stiegen deshalb in ihren Privatwagen, was einen kilometerlangen Stau auf der A31/A3 in Richtung Luxemburg zur Folge hatte. Gegen 7 Uhr staute sich der Verkehr zwischen Entrange (F) und Luxemburg über rund 20 Kilometer. Auch auf der A4 und auf den Landstraßen stockte der Verkehr. Tausende Menschen mussten sich auf dem Weg zur Arbeit in Geduld üben.
Die Eisenbahngesellschaft CFL rät Zugreisenden von und nach Frankreich, sich vorab über Störungen und Ausfälle zu erkundigen.
Bereits mehrere Protesttage
Knapp zwei Drittel der Französinnen und Franzosen sprachen sich in Umfragen gegen das Reformvorhaben aus. Vergangene Woche beteiligten sich an Streiks und Protesten laut Innenministerium 1,27 Millionen Menschen, laut Gewerkschaft CGT waren es 2,8 Millionen Beteiligte – mehr als beim ersten Aktionstag zwei Wochen vorher. „Die Menschen fühlen sich im Augenblick von der Regierung schlecht behandelt“, meint Protestforscher Johannes Maria Becker von der Uni Marburg. Die Bewegung könnte anhalten. Macron dürfe sich nicht allzu sicher sein.
Die Reformpläne sehen vor, das Renteneintrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anzuheben. Doch nicht nur am Rentenalter will die Regierung schrauben. Die bereits vor Jahren beschlossene Anhebung der nötigen Einzahldauer für eine volle Rente soll beschleunigt werden. Außerdem sollen Einzelrentensysteme mit Privilegien für bestimmte Berufsgruppen abgeschafft werden. Die Mindestrente soll auf etwa 1.200 Euro steigen.
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