Einweihung der neuen Maternité: "Nachwuchsfreuden" beim CHL
Einweihung der neuen Maternité: "Nachwuchsfreuden" beim CHL
(DL) - Nach knapp drei Jahren Bauzeit wurde die neue Maternité des Centre Hospitalier de Luxembourg gestern im Beisein des großherzoglichen Paares eingeweiht. Mit dem Neubau geht man im CHL neue und vor allem „kürzere“ Wege: Die Geburtsklinik ist direkt an die „Kannerklinik“ gekoppelt, zusammen bilden beide Strukturen das „Mutter-Kind-Zentrum“. Das erste Baby wird am 14. August erwartet.
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Kürzere Wege
Frauen und Neugeborenen die bestmögliche (Rundum)betreuung bieten – das ist das Ziel, das sich das CHL mit der neuen Geburtsklinik gesetzt hat. Die Besonderheit der Maternité besteht darin, dass sie an die Kinderklinik angebunden ist. Auf zwei Etagen gelangt man via eine Passerelle direkt von einem Gebäude ins andere. Kurze Wege, damit keine wertvolle Zeit verloren geht, lautet hier die Devise.
Die neue Geburtsklinik umfasst sechs Entbindungsräume und drei Badewannen zum Entspannen und Gebären. Auch sind darin zwei Wehenräume untergebracht. Die Kapazitäten wurden damit deutlich erhöht. In der alten Maternité erblickten vergangenes Jahr 2 262 Kinder das Licht der Welt – eine Zahl, die mit der neuen Maternité zunehmen dürfte.
Frau im Mittelpunkt
Direkt neben den sechs Kreißsälen befinden sich zwei Operationsräume. Einer davon ist für Notkaiserschnitte reserviert – er soll stets frei sein, damit im Falle des Falles sofort darauf zurückgegriffen werden kann. Im zweiten OP-Saal werden u. a. geplante Kaiserschnitte durchgeführt. Kommt ein Baby zu früh zur Welt, so kann es direkt auf die Frühchenstation gebracht werden – diese befindet sich nun auf der gleichen Ebene wie die Kreißsäle. Ebenfalls auf dieser Etage untergebracht ist das Fertilitätszentrum.
Dass Frau in dem neuen Gebäude im Mittelpunkt steht, zeigt sich aber noch anderer Stelle: So ist dort auch der gesamte Senologie-Bereich (Mammografie und Röntgen der Brust) untergebracht. Chirurgische Eingriffe an der Brust werden hier ebenfalls vorgenommen. Ferner können Frauen in dem Gebäude multidisziplinäre Sprechstunden in Anspruch nehmen. Dies bedeutet, dass wenn ein medizinisches Problem auf verschiedenen Ebenen greift, die Patientin an diesem einen Ort sämtliche Ansprechpartner treffen kann – sie also nicht mehr durch das ganze Krankenhaus von einer Station zur nächsten laufen muss.
36 Einzel- und acht Doppelzimmer
Derweil die ersten Etagen der neuen Geburtsklinik für ambulante Behandlungen vorgesehen sind, sind die oberen Stockwerke für stationäre Aufenthalte reserviert. Insgesamt umfasst die Maternité 52 Betten in 44 Zimmern, darunter 36 Einzelzimmer mit Übernachtungsmöglichkeit für den Partner sowie acht Doppelzimmer.
In die jeweiligen Bereiche gelangt man via zwei Fahrstuhltrakte, wobei jener für Besucher und ambulante Patienten strikt von jenem für Krankenhauspatienten und Personal getrennt ist. Neu ist, dass es einen Hort gibt für Kinder im Alter zwischen zwei und 36 Monaten – Mütter können ihren Nachwuchs dort unterbringen, wenn sie z. B. einen Arzttermin haben.
"Krankenhaus-Flair" vermeiden
Der Neubau besticht durch seine Helligkeit, es wurde viel mit weißer Farbe und Holz gearbeitet und Wert auf große Fenster gelegt. Die Räume sind freundlich dekoriert – Patienten und ihre Familien sollen sich wohl fühlen und ein „Krankenhaus-Flair“ weitestgehend verhindert werden.
Es galt zudem zu berücksichtigen, dass nicht alle Patientinnen die Maternité in Freude verlassen können. Dies wurde sowohl beim Dekor als auch bei den Infrastrukturen bedacht. Frauen, die riskieren, ihr Kind zu verlieren, sind beispielsweise auf einer anderen Etage untergebracht, als jene, die gerade ein Baby bekommen haben.
14. August als Stichdatum
Das neue Gebäude hat 54,5 Millionen Euro gekostet. Dazu gehören auch eine Tiefgarage mit 77 Stellplätzen und eine Solaranlage zur Erzeugung von warmem Wasser. Konzipiert wurde der Neubau von den Architektenbüros „Atelier d'Architecture & de Design Jim Clemes SA“ sowie „Valentiny hvp architects“, zuständiges Ingenieurbüro war „Goblet Lavandier & Associés“. Mit der Statik waren „Simon-Christiansen & Associés“ betraut; die medizinische Planung oblag der Firma „Teamplan“.
Der Umzug in die neue Maternité wird in den kommenden Wochen Schritt für Schritt erfolgen. Als Stichdatum gilt der 14. August: Ab dem Tag sollen die Kinder in dem neuen Gebäude zur Welt kommen. Das Personal wird zu diesem Anlass auf das Doppelte aufgestockt, damit alte und neue Geburtsklinik an diesem Tag gleichzeitig funktionieren können. Da in der alten Maternité außer der Entbindungsstation noch drei weitere Dienststellen untergebracht sind, bleibt das Gebäude stehen – vorerst. Denn bald soll auch das Centre Hospitalier de Luxembourg komplett erneuert werden. Nach dem Neubau ist vor dem Neubau!
Tag der offenen Tür am kommenden Sonntag
Am Sonntag, dem 5. Juli findet von 10 bis 17.30 Uhr ein Tag der offenen Tür in der neuen Maternité statt. Interessierte sind herzlich eingeladen, das neue Gebäude zu erkunden. Angeboten werden geführte Rundgänge, thematische Ateliers und Animationen, außerdem beantworten Ärzte, Krankenpfleger und weitere Professionelle aus dem Gesundheitswesen die Fragen der Besucher.
