Eine runde Sache
Eine runde Sache
(rr) - 126 Verteilerkreise gibt es derzeit im Großherzogtum Luxemburg, weitere 62 sind in Planung. Während die meisten Kreisel ein eher ruhiges Dasein fristen, sorgen andere regelmäßig für Schlagzeilen.
Die ersten Kreisverkehre gab es bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts. 1904 wurde in New York am Columbus Circle und 1907 in Paris rund um den Arc de Triomphe ein Kreisverkehr eingerichtet. Der älteste Verteilerkreis Luxemburgs befindet sich in Schifflingen, er wurde 1988 in Betrieb genommen.
Die größere Verkehrssicherheit bei Kreiseln gilt als Vorteil gegenüber konventionellen Verkehrsknoten. Diese Sicherheit wird vor allem durch die geringe Geschwindigkeit der durchfahrenden Fahrzeuge erreicht, aber auch durch die bessere Übersichtlichkeit, wodurch Unfälle normalerweise glimpflicher ablaufen. Die Durchlassgeschwindigkeit ist oft höher als bei einer vorfahrts- oder signalgesteuerten Kreuzung. Gut geplante, groß angelegte Kreisverkehre können zudem sehr hohe Verkehrsaufkommen mit einem Minimum an Stau effizient bewältigen.
Turbokreisverkehr nicht nur in Kirchberg
Aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens wird der Verteilerkreis Serra in Kirchberg zu einem Turbokreisverkehr umgebaut und künftig drei anstatt zwei Pisten haben. Er wird zudem mit einer Ampelanlage ausgerüstet, damit die Tram und die Fahrzeuge problemlos die Avenue J.F. Kennedy befahren können. Die diesbezüglichen Bauarbeiten werden 2015 beginnen. Weitere Turbokreisverkehre sind übrigens auf dem Autobahnkreuz „Gadderscheier“ und dem Autobahnkreuz Schifflingen geplant. Turbokreisverkehre sind mehrspurige Kreisverkehre, in denen ein Spurwechsel nicht möglich ist. Bevor Fahrer den Kreisel befahren, müssen sie eine Spur wählen, die sie in die gewünschte Richtung führt. Wer auf der falschen Spur fährt, kann dies im Kreisverkehr selbst nicht mehr korrigieren. Der Verkehr gestaltet sich dadurch flüssiger, weshalb von einem „Turbokreisverkehr“ gesprochen wird.
Der viel befahrene Kreisverkehr Gluck in Gasperich erfuhr bereits diese Woche eine Änderung, indem die umstrittene Betonmauer in der Mitte des Kreisels abgetragen wurde. Über die Daseinsberechtigung dieses Bauwerks hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Diskussionen gegeben, da sich an dieser Stelle, am Ende der Autobahn, mehrere schwere Verkehrsunfälle ereignet hatten, die zum Teil tödliche Folgen hatten. Am 1. Oktober gab das Infrastrukturministerium bekannt, dass die Mauer kurzfristig verschwinden werde. Keine zwei Wochen später liefen diese Arbeiten an.
Im Hinblick auf den „Ban de Gasperich“ wird dieser Kreisel ohnehin bis 2020 weichen und durch eine Kreuzung mit Ampeln, Fahrrad- und Fußgängerüberwegen sowie Bypassspuren ersetzt. Verschwinden werden außerdem in den kommenden Jahren die Kreisel „Raiffeisen“ (N4/CR231), in Differdingen an der Kreuzung N31/CR174 sowie der provisorische Kreisverkehr auf der N34 in Richtung Industriezone „Bourmicht“ in Bartringen.
Neue Kreisverkehre sind derweil geplant resp. im Bau in Esch-Lallingen, in Sandweiler – Contern, in Ellingen-Gare, in Schoenfels, in Junglinster, in Colmar-Berg, in Garnich, in Büringen, in Marnach (Transversale Clerf – Marnach), in Differdingen sowie bei der zu errichtenden Justizvollzugsanstalt in Sassenheim. Auch Änderungen im „Irrgarten“ werden derzeit geprüft.
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