Eine Empfehlung, keine Pflicht
Eine Empfehlung, keine Pflicht
(SH) - Radfahren ist gesund. Denn es dient nicht nur als Transportmittel, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit. So hilft das Radfahren beispielsweise beim Kampf gegen den Bewegungsmangel sowie das Übergewicht. Ganz ungefährlich ist das Radfahren, wie jede Art der körperlichen Bewegung jedoch nicht.
Zwischen 2011 und 2015 kamen zwei Radfahrer bei einem Verkehrsunfall ums Leben - beide im Jahr 2011. 79 Menschen wurden bei Unfällen schwer verletzt, sieben davon waren Kinder unter 16 Jahren. Hinzu kamen in fünf Jahren 23 Kinder unter 16 Jahren, die leicht verletzt wurden. Dies geht aus der Antwort von Nachhaltigkeitsminister François Bausch und Gesundheitsministerin Lydia Mutsch auf eine parlamentarische Anfrage der DP-Abgeordneten Gusty Graas und Alexander Krieps hervor. Diese Zahlen berücksichtigen allerdings nur jene Unfälle, die der Polizei gemeldet wurden.
Knapp 0,5 Prozent
Weiter heißt es, dass einer Unfallstatistik diverser Krankenhäuser zufolge im Jahr 2015 insgesamt 14.368 Kinder unter 16 Jahren wegen Traumata behandelt wurden. In 242 Fällen war die Ursache ein Radunfall. 72 Mal wurden dabei Verletzungen am Kopf, dem Gesicht oder den Augen festgestellt. Dies entspricht demnach knapp einem halben Prozent der Unfälle. Ob die Radfahrer bei dem Unfall einen Helm trugen oder nicht, wird in den Statistiken nicht angegeben.
Studien belegen, dass durch das Tragen eines Helmes das Risiko, sich bei einem Sturz oder Unfall am Kopf zu verletzen, um bis zu 60 Prozent geringer ist. Mehrere europäische Länder haben die Helmpflicht für Kinder daraufhin eingeführt. In Luxemburg ist dies nicht der Fall. "In den Ländern, in denen das Radfahren am weitesten verbreitet ist, wie in den Niederlanden oder Dänemark, gibt es keine Helmpflicht", erklären die Minister in ihrer Antwort.
Auch Skateboarder und Co.
Weiter erklären Bausch und Mutsch, dass in über 98 Prozent der Traumata, die Kinder unter 16 Jahren betreffen, andere Gründe als das Radfahren vorliegen. Zudem würden sich Beifahrer in Autos oder Fußgänger bei Unfällen mindestens ebenso häufig Kopfverletzungen zu ziehen, als Radfahrer. Würde man eine Helmpflicht einführen, würde sich demnach die Frage stellen, ob diese nicht alle Verkehrsteilnehmer - insbesondere auch Fußgänger - betreffen müsse.
Das Tragen eines Helmes werde demnach zwar empfohlen, es sei jedoch nicht obligatorisch. Den Eltern falle in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle zu. Das Tragen eines Helmes wird darüber hinaus nicht nur Radfahrern empfohlen, sondern beispielsweise auch Menschen, die mit einem Skateboard, einem Hoverboard oder einem Tretroller unterwegs sind.
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