Ein neuer Name für den Superbus
Ein neuer Name für den Superbus
(L.E.) - Im Süden des Landes werden bis zum Horizont 2030 mehrere ehemalige Industriebrachen, aber auch andere Gebiete, urbanisiert. In diesem Sinne sollen bekanntlich zwei Superbuslinien im Süden entstehen.
Schon in der vergangenen ProSud-Sitzung (siehe "Luxemburger Wort" vom Dienstag) war bekannt worden, dass dieser Superbus künftig nicht mehr "Bus à haut niveau de Service", sondern "Transport en commun à haut niveau de service" oder auch "Minettstram op Pneuen" heißen wird.
Es bleibt aber dabei, dass es sich um Busse handelt, die größtenteils auf speziell für sie reservierten Korridoren fahren werden.
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In der Escher Gemeinderatssitzung vom Freitag, stellte der Urbanist beim Büro "Schroeder et Associés" und Berater vom Nachhaltigkeitsministerium, Adrien Stolwijk nun einen Entwurf vor, der vom Geografen Rom Boden ausgearbeitet worden war und der als Diskussionsbasis für die weitere Entwicklung dienen könnte. Adrien Stolwijk sprach von einem "Impulsreferat".
Es ging dabei insbesondere um den "Minettstram op Pneuen" selbst, die Streckenführung der beiden Linien, sowie ein mögliches Gesamtverkehrskonzept für Esch.
Der "Minettstram op Pneuen"
Damit sich die Anwesenden ein Bild davon machen konnten, wie so ein Superbus aussehen könnte, wurden bei der Vorstellung im Gemeinderat die Zeitungsartikel aus dem "Luxemburger Wort" gezeigt. Die bei den Artikeln benutzten Grafiken geben ein Bild, wie der Bus aussehen könnte.
Allerdings gebe es hier viele verschiedene Modelle. Die Preise für einen Bus liegen zwischen 350.000 und 850.000 Euro. Entsprechend variiert auch die Ausstattung der Modelle.
Wichtig sei auch die Anbindung an die Tice-Buslinien, sowie das Fahrradnetz.
Eine Linie von Luxemburg-Stadt nach Frankreich
Die erste Linie würde beim neuen geplanten Fußballstadion auf der Cloche d'Or abfahren. So wäre laut Vorstellung von "Schroeder et Associées" der Superbus an den Luxtram der Hauptstadt angebunden.
Entlang der Autobahn würde der "Minettstram op Pneuen" dann zum "Square Mile" in Belval fahren. Nächster Halt wäre der Bahnhof Belval-Universität, bevor es weiter nach Audun-le-Tiche geht, wo zwei Haltestellen vorgesehen sind.
Eine Linie von Düdelingen nach Differdingen
Die zweite Linie war bereits häufig diskutiert worden. Oft wurde sie als der "Südtram" bezeichnet. Wenn es nach dem Impulsreferat geht, werden hier die Busse auf einer Strecke fahren, von deren Länge 70 Prozent in Richtung Westen und 65 Prozent in Richtung Osten, nur für den Superbus reserviert sind.
Erste Phase von 25 Kilometern Länge
Die erste Phase würde von Düdelingen nach Differdingen reichen. Sie hätte 21 Haltestellen und 17 Superbusse könnten im 7,5 Minuten Takt fahren. "Schroeder et Associés" rechnet mit einer Durchschnittgeschwindigkeit der Busse von 30 Stundenkilometern (Haltestellen mit eingerechnet).
Zweite Phase von 34 Kilometern Länge bis Rodange
In einer Zweiten Phase könnte Rodange an Differdingen angebunden werden. Dann gäbe es 28 Haltestellen auf einer Strecke von 34 Kilometern. 23 Superbusse würden dann benötigt.
Auswirkungen für Esch/Alzette
Den Machern des Impulsreferates schwebt vor, den Verkehr um Esch wie ein Omega-Zeichen zu leiten.
Durch die Anbindung an den "Minnetstram op Pneuen" könnten Straßen die bisher eine wichtige Rolle im Autoverkehr spielten zurück gebaut oder verkehrsberuhigt werden. So zum Beispiel die "Route de Luxembourg" ab der Autobahnzufahrt bei Lallingen. Hier würde der Verkehr künftig über den CR 170 geleitet werden. Auch der CR168, nach Schifflingen könnte einen neuen Streckenverlauf, direkt zur ehemaligen Arbed-Brache erhalten.
Innerhalb von Esch könnten Teile des Boulevard Prince Henri zur Temp 30 oder Tempo 20 Zone werden.
Umsteigen in Raemerich
Ein wichtiger Umsteigebahnhof könnte am Kreisverkehr Räemerich entstehen. War hier bisher eine Tankstelle geplant, so würden es die Planer gerne sehen, wenn hier stattdessen ein Busbahnhof für Tice und "Minnetstram op Pneuen" entstehen würde.
Im Anschluss an die Vorstellung betonten sowohl Bürgermeisterin Vera Spautz, wie auch Ressortschöffe Henri Hinterscheid, dass es sich hierbei um Pläne handele, die man in aller Transparenz den Ratsmitgliedern habe vorstellen wollen.
Was den Zeitplan angeht, so könnten einzelne Elemente des Gesamtkonzeptes schon ziemlich schnell umgesetzt werden, wie folgende Grafik von einem ersten Entwurf eines Umsetzungsprogramms zeigt:
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