Ein Hoch auf die Rückfahrkamera
Ein Hoch auf die Rückfahrkamera
Kürzlich haben wir einen Artikel veröffentlicht, indem es darum ging, dass heutzutage viele Fahrschüler das Examen nicht bestehen. Auch wenn ich das Glück hatte, sowohl die Theorie als auch die Praxis im ersten Anlauf zu bestehen, erinnerte mich der Artikel an die doch aufregende Zeit, als ich meine Unabhängigkeit in Form eines rosaroten Papierstücks erlangte.
Das Papierstück habe ich übrigens rezent gegen eine Plastikkarte eingetauscht, die wesentlich besser in meine immer kleiner werdende Brieftasche passt. Die Zeiten ändern sich halt. So auch die Technik, denn damals gab es auch noch keine Parksensoren und Rückfahrkameras – jedenfalls nicht an Autos für Durchschnittsbürger.
Komm doch mal mit, ich muss dir was zeigen.
Das bedauere ich zutiefst, weil mit einer solchen Apparatur hätte ich mir wohl eines der prägendsten Erlebnisse meiner Autofahrerkarriere erspart. Es war Winter 1997. Ich hatte den Führerschein gerade einmal zwei Wochen. Meine Mutter hatte unser Auto anlässlich eines Basars in einem Schulhof geparkt. Und ich sollte es dort abholen.
Frohen Mutes besorgte ich mir den Schlüssel bei meiner Mutter, stieg ins Auto und setze rückwärts aus der Parklücke. Ich war konzentriert, hatte alles im Auge. Ich hörte die Stimme meines Fahrlehrers gewissermaßen noch. Ein lauter Knall und klirrendes Glas brachten mich jedoch schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Den Basketballkorb im Schulhof hatte ich nicht auf dem Radar.
Der rote Kombi war von einem Moment auf den anderen ein Stück kürzer. Kreidebleich schlürfte ich zurück in den Basar zu meiner Mutter. „Komm doch mal mit, ich muss dir etwas zeigen“, sagte ich zur ihr. Heute lachen wir alle darüber, doch damals ließ ich das reparierte Auto mehrere Wochen stehen, ehe ich mich wieder hinters Steuer traute.
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