Ein Gebäude getreu den europäischen Werten
Ein Gebäude getreu den europäischen Werten
Bereits 2009 war entschieden worden, dass die Europäische Kommission in Luxemburg neue Räumlichkeiten in Kirchberg erhalten soll. Die ersten Arbeiten auf dem Grundstück zwischen dem Boulevard Konrad Adenauer, der Rue Albert Wehrer und der Rue Antoine de Saint-Exupéry begannen jedoch erst im März dieses Jahres. Am Montag folgte dann der erste Spatenstich.
Günther Oettinger, Europäischer Kommissar für Budget und Personalwesen, betonte, dass die Europäische Kommission ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern möchte und deshalb dieser Spatenstich ein wichtiger Tag für Europa sei.
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Nachhaltigkeitsminister François Bausch erklärte, dass es sich beim Bâtiment Jean Monnet II um ein grenzüberschreitendes Projekt – getreu den europäischen Werten – handele, das einen starken Akzent auf die Nachhaltigkeit lege.
3.600 Arbeitsplätze
Die Bauarbeiten für den neuen Gebäudekomplex im Europaviertel werden in zwei Phasen ablaufen: In einer ersten Phase soll das 180 Meter lange Hauptgebäude mit sieben Stockwerken (Erdgeschoss, fünf Etagen und Dachetage) fertiggestellt werden. Voraussichtlich könnte das Gebäude im ersten Trimester 2023 bezugsfertig sein.
In einer zweiten Phase soll der rund 90 Meter hohe neue Turm entstehen. Die Inbetriebnahme des 24 Etagen hohen Bürogebäudes (Erdgeschoss, 22 Stockwerke und Dachetage) ist für Februar 2024 vorgesehen. Entworfen wurde das Bâtiment Jean Monnet II vom deutschen Architekturbüro KSP – Jürgen Engel Architekten.
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Die Bruttofläche des Gebäudekomplexes wird insgesamt bei rund 190.000 Quadratmetern liegen. Das Hauptgebäude umfasst 138.000 Quadratmeter Nutzfläche, der Turm zusätzliche 55.000 Quadratmeter. Günther Oettinger erklärte, dass circa 3.600 Mitarbeiter an diesem Ort Platz finden werden. Somit wird der Großteil der Dienststellen der EU-Kommission in Luxemburg in diesem Neubau untergebracht werden.
Der Standort des neuen Gebäudekomplexes liegt in direkter Nähe zu anderen europäischen Institutionen, wie dem Gerichtshof, der Europäischen Investitionsbank und dem Europäischen Parlament. Zudem soll zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme des neuen Gebäudes die Rue Albert Wehrer als Fußgängerzone dienen. Geplant ist auch die Verlängerung der Rue Antoine Saint-Exupéry mit einer neuen Zufahrt zum Boulevard Konrad Adenauer, da der neue Turm zum Teil auf dem Gelände des aktuellen Kommissionsgebäudes stehen wird.
Die Abrissarbeiten des alten Jean-Monnet-Gebäudes, das die Europäische Kommission seit 1975 in Anspruch nimmt, werden vom Fonds de Kirchberg übernommen. Seit einigen Jahren schon gilt das von Asbest belastete Gebäude „als nicht mehr zeitgemäß“, betonte Günther Oettinger.
Das Projekt kostet 562 Millionen Euro
Die Kosten für das Großprojekt der EU-Kommission belaufen sich auf rund 562 Millionen Euro. In früheren Plänen war von 340 Millionen Euro die Rede gewesen. Der Ministerrat genehmigte die Finanzierung dieses Projektes im November 2016 – die bislang höchste genehmigte Finanzierungssumme dieser Legislaturperiode. Luxemburg muss also Geld vorstrecken, bekommt allerdings danach die Baukosten von der Europäischen Union zurückerstattet.
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