Drei Laboratorien in einem Gebäude
Drei Laboratorien in einem Gebäude
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(L.E.) - Das Laboratoire National de la Santé, im Volksmund besser als Staatslabo bekannt, ist seit gestern offiziell um einen Neubau erweitert. Die zweite Phase des Bauvorhabens wird seit einiger Zeit nach und nach von Forschern und Mitarbeitern mehrerer Institute bevölkert. Abgesehen vom Laboratoire National de la Santé (LNS), beherbergt der Gebäudekomplex auch das Laboratoire de médecine vétérinaire (LMVE), sowie die Integrated Biobank of Luxembourg (IBBL).
„Das neue Gebäude ist ein großes Geschenk, mit dem aber auch große Erwartungen verbunden sind“, so die Präsidentin des LNS, Simone Niclou. Es gelte der Verantwortung des LNS gegenüber der Bevölkerung gerecht zu werden. Das LNS bezeichnet sie als Gastgeber im Gebäudekomplex, der auch Dienstleistungen für die anderen Einrichtungen erbringt. Dass zu letzteren auch das IBBL gehört, sei eine glückliche Fügung, wie Gesundheitsministerin Lydia Mutsch erklärte.
Im Gesetz von 2003 zum Bau des Staatslaboratoriums war unter anderem vorgesehen, das Laboratoire de radio-physique der Strahlenschutzeinheit hier unterzubringen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch am neuen Notfallplan für nukleare Vorfälle von 2014. Dieser sieht eine Evakuierungszone mit einem Radius von 15 Kilometern rund um das Atomkraftwerk von Cattenom vor. In diesem Radius darf sich das besagte Laboratorium nicht befinden. „Der Zufall wollte, dass das IBBL uns zeitgleich mitteilte, dass seine bisherigen Räumlichkeiten im hauptstädtischen Centre Hospitalier zu klein geworden sind.“ Sowohl Mutsch wie auch Niclou weisen auf die Synergieeffekte hin, die eine raumnahe Unterbringung beider Institute mit sich bringt.
Was hinter den Mauern passiert
Das IBBL verfügt in seinen neuen Räumlichkeiten in Düdelingen nun über Platz, um bis zu fünf Millionen Forschungsproben zu lagern. Zum Vergleich: Bisher waren es 500 000. Der Chief Operating Officer Dominic Allen erklärt, worin die Aufgaben des IBBL bestehen. „Unsere Mission ist es, Forschung in Luxemburg zu unterstützen. Wir selbst betreiben keine Forschung.“ Man verstehe sich als Bioservice Provider, so Allen.
Sarah Toussaint nennt indes Beispiele für das Tätigkeitsfeld des LNS. Hier landen beispielsweise Haarproben. „So kann der Konsum von Alkohol oder Drogen auch auf längere Zeit hinweg nachgewiesen werden.“ Je länger das entsprechende Haar, um so länger ist auch dieser Zeitraum, fügt sie hinzu.
Im LNS-Gebäude untergebracht ist auch das eingangs erwähnte LMVE, das Labors mit diversen Sicherheitsstufen betreibt. Serge Losch erklärt, dass das LMVE sich mit der Lebensmittelsicherheit und Tierseuchen beschäftigt. Weshalb es auch einen Autopsietrakt im Gebäude gibt.
Teil der neuen Stadteinfahrt
Letzteres hat rund 51,6 Millionen Euro gekostet. Im neuen Gebäude arbeiten rund 20 Mitarbeiter für das LNS, 42 für die IBBL und 16 für das LMVE. Im Gebäude der ersten Bauphase arbeiten zudem rund 200 Personen. Das neue Gebäude, das vom Architektenbüro Van den Valentyn aus Köln entworfen und unter der Federführung des Luxemburger Architekten Jean Petit gebaut wurde, verfügt über eine Bruttofläche von 10 250 Quadratmetern.
Auch wenn das Gebäude wohl nicht so gut beleuchtet sei wie das nahe gelegene CFL Multimodal und deshalb nicht bis in die Hauptstadt sichtbar sei, so sei es dennoch ein gelungener, funktionaler Bau, scherzt Infrastruktur- und Nachhaltigkeitsminister François Bausch.
Bürgermeister Dan Biancalana unterstreicht denn auch, dass sich das Gebäude in die Bemühungen der Stadt zum Schaffen eines neuen Stadteingangs einreiht. Er erinnert in dem Kontext auch an den geplanten Kreisverkehr, der hier entsteht.
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