Die richtigen Reflexe für ein gesundes Herz
Die richtigen Reflexe für ein gesundes Herz
Kardiovaskuläre Krankheiten zählen in Luxemburg nicht nur zu jenen Leiden, die zu den meisten Arbeitsausfällen und Hospitalisierungen führen, sondern nach wie auch zu den häufigsten Todesursachen. Alleine im Jahr 2019 waren im Großherzogtum 1.137 Menschen – 580 Frauen und 557 Männer – an den Folgen einer solchen Erkrankung gestorben. Auch wenn insgesamt in jenem Jahr erstmals mehr Menschen an einem Krebsleiden (1.139 Fälle) als an einer Herzkreislauferkrankung gestorben waren, so blieb Letztere dennoch bei den Frauen und bei Personen über 65 Jahren die häufigste Todesursache.
Weltweit zeichnet sich ein ähnliches Bild an. Pro Jahr sterben im Schnitt 17,9 Millionen Menschen an einer kardiovaskulären Erkrankung. Das entspricht rund 31 Prozent aller Todesfälle.
Mangel an Bewegung
Durch die Corona-Pandemie sind diese Leiden in den vergangenen Monaten allerdings etwas in den Hintergrund gerückt. Zum Weltherztag erinnern das Gesundheitsministerium und die Luxemburger Gesellschaft für Kardiologie deshalb daran, dass jeder auf sein Herz achten und sein Risiko, an einem kardiovaskulären Leiden zu erkranken, minimieren sollte.
Zur Sensibilisierung beitragen soll im Oktober eine Kampagne mit Anzeigeschildern an Bahnhöfen und Busstopps.
Doch welches sind die Risikofaktoren und was kann jeder Einzelne für sein Herz tun? Zu den Risikofaktoren zählen zum einen Bluthochdruck, erhöhte Zucker- oder Cholesterinwerte. Dazu kommen jedoch noch weitere Faktoren: „Auch der Bewegungsmangel ist ein großes Problem“, sagt Dr. Cristiana Banu, Präsidentin der Luxemburger Gesellschaft für Kardiologie.
Die Pandemie habe ihren Teil dazu beigetragen. Schuld daran trägt aber nicht das Corona-Virus an sich, sondern ein Lebenswandel, den viele Menschen in den vergangenen Monaten durchlebt haben. Wohl hätten einige Menschen sich zuletzt mehr bewegt als zuvor, bei vielen Menschen sei jedoch genau das Gegenteil der Fall. Hinzu komme in manchen Fällen eine Gewichtszunahme, weil – zum Teil auch aus Frust – mehr gegessen wurde als zuvor.
Das kann mitunter böse Folgen haben. „Man gerät in einen Teufelskreis“, so Dr. Cristiana Banu. Denn mehr Gewicht bringt weniger Bewegung mit sich und ein erhöhtes Risiko von Bluthochdruck und hohen Zuckerwerten. Das wiederum erhöht das Risiko, an einem kardiovaskulären Leiden zu erkranken.
Risiko verringern
Das Gute: Jeder kann durch sein eigenes Verhalten und die richtigen Reflexe dazu beitragen, sein eigenes Risiko zu verringern. „Man sollte sich mehr bewegen, darauf aufpassen, dass man sich gesund ernährt und nicht rauchen“, sagt Dr. Cristiana Banu. Ein gesunder Lebensstil sei auf jeden Fall jenes Mittel mit den wenigsten Nebenwirkungen. Und sicherlich besser, als wenn man bis auf Medikamente angewiesen ist. Dabei muss es nicht gleich ein ganzer Marathon sein. Eine halbe Stunde Bewegung am Tag reicht bereits aus.
Hilfreich sei es zudem, das eigene Risikoprofil zu kennen und gezielt etwas dagegen zu unternehmen. Wer etwa weiß, dass er eine Tendenz zu hohem Blutdruck hat, sollte diesen regelmäßig kontrollieren. Das gilt auch für Zucker und Cholesterin.
Wer unterdessen erste Anzeichen auf eine kardiovaskuläre Erkrankung verspürt, sollte zunächst mit seinem Hausarzt Kontakt aufnehmen und sich gegebenenfalls einen Termin bei einem Kardiologen nehmen. Zu diesen Anzeichen zählen etwa Kopfschmerzen, eine verminderte Belastbarkeit, erhöhte Nervosität oder auch Schlafstörungen.
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