Rund 1000 Hilfsbedürftige aus dem Ausland kamen 2014 nach Luxemburg, um hier einen Asylantrag zu stellen. Wie leben diese Menschen? Welche Lebensgeschichte bringen sie mit? Und welche Unterstützung leisten Gemeinden und Staat? Ein Dossier.
Seit Anfang der Woche protestieren mehrere irakische Asylbewerber auf der Place Clairefontaine. Sie wollen als Flüchtlinge anerkannt werden und sie wollen eine Arbeit. So einfach ist das nicht, meint Außenminister Jean Asselborn und verweist auf die Rechtslage.
Die hohe Zahl der Flüchtlinge hat auch Auswirkungen auf die Justiz. Viele abgelehnte Asylbewerber machen nämlich von ihrem im Gesetz verankerten Rekursrecht Gebrauch. Das Verwaltungsgericht sieht sich mit immer mehr Streitfällen konfrontiert.
Ein Gerichtsurteil sorgt für Euphorie bei Gegnern der geplanten Struktur für Flüchtlinge am Steinforter Bahnhof. Doch auch der Minister sieht sich eher bestätigt denn abgestraft.
Sie operieren im Hintergrund und entscheiden über das Schicksal ganzer Familien. Kaum jemand kennt sie, und doch geraten sie immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik. Die Mitarbeiter des „Service Réfugiés“ arbeiten oft am Limit.
Im vergangenen Jahr haben mehr als 2.000 Menschen in Luxemburg einen Asylantrag gestellt. Auch in den ersten Wochen des Jahres 2017 reißt die Anzahl von Asylbewerbern nicht ab. Die Regierung will ihre Strategie anpassen.
Bei der Caritas und bei der Asti sieht man das schärfere Vorgehen der Regierung im Umgang mit den Flüchtlingen mit einiger Sorge. Wie der Flüchtlingsrat fordern die Hilfsorganisationen mehr Details.
Im vergangenen Jahr kamen mehr als 2.000 Flüchtlinge nach Luxemburg. Die Auffangstrukturen sind dem Ansturm nicht mehr gewachsen. Deshalb sah sich die Regierung zum Handeln gezwungen. Wer keine Chance hat, als Flüchtling anerkannt zu werden, muss das Land verlassen.
Der Steinforter Gemeinderat wollte die Kapazität des geplanten Containerdorfes auf 100 Personen reduzieren. Dem kam die Regierung aber nicht nach. Ein Konflikt bahnt sich an.
Das Areal am Quai Neudorf soll in zwei geteilt werden. Neben der Flüchtlingsstruktur sollen im Escher Quai Neudorf auch Sozialwohnungen entstehen. Dies war am Freitagmorgen im Escher Rathaus zu erfahren.
Der Antrag, die Ungewissheit und schließlich die Erleichterung: Im März haben 58 Personen eine positive Antwort der Immigrationsbehörde erhalten. Ihnen wurde der Flüchtlingsstatus oder subsidiärer Schutz zuerkannt.
Bootsflüchtlinge sind in den letzten Jahren vor allem in Italien und Griechenland angekommen. Brüssel würde diese Staaten gerne entlasten. Dazu müsste die EU allerdings ihr Asylsystem umkrempeln.
"Ein neues Zuhause" titelte das "Luxemburger Wort" vor einem halben Jahr nach der Ankunft von 42 Flüchtlingen aus Syrien in Weilerbach. Doch was ist aus dem Jungen auf dem Titelfoto geworden? Wir haben ihn und seine Familie getroffen.
It's not every day that a person opens up their home to a complete stranger free of charge. Two Luxembourg families explain why they welcomed an asylum seeker into their lives and what it has meant for them.
Trotz 250 Bürgereinwänden hat das geplante Containerdorf für Flüchtlinge in Steinfort am Freitag eine weitere Hürde genommen. Der Gemeinderat stellt allerdings Bedingungen.
Mohamed Shakir Al-Abad hat in Luxemburg Zuflucht gefunden. Doch bevor er seine Familie nachholen konnte, sind seine Frau und zwei seiner fünf Töchter bei einem Bombenangriff in Syrien gestorben. Eine Tochter wird vermisst.
Pro Monat will die Regierung 30 Flüchtlinge, die sich in Italien und Griechenland befinden, aufnehmen. Doch ab wann? Dies kann selbst Außenminister Asselborn nicht beantworten. Er hofft auf die Hotspots in Griechenland.
Für den Bürgermeister in Mamer, Gilles Roth, ist es nicht sicher, ob tatsächlich an dem vorgesehenen Standort ein Flüchtlingsheim entstehen kann. Besorgte Bürger haben schriftlich Einwände eingebracht.
Bisher sei die Stimmung in der Bevölkerung nicht gekippt, meint Danielle Schumacher in ihrem Editorial. Doch werde es durch den Zuzug von Flüchtlingen in Zukunft zu Spannungen kommen. Dann müssten konkrete Lösungen auf den Tisch.
Bisher haben sich Jean Asselborn und Corinne Cahen in der Flüchtlingspolitik gut geschlagen. Doch ist es Zeit, dass auch ihre Ministerkollegen sich dem Thema endlich annehmen. Ein Kommentar von Kerstin Smirr.
Der Flüchtlingsandrang hat im Vergleich zu den vorigen Monaten abgenommen. Die Halle 6 der Luxexpo, in der 360 Betten für Flüchtlinge bereit stehen, ist derzeit nicht einmal zu zehn Prozent belegt.
Nicht alle Flüchtlinge, die sich bei der Integrationsbehörde Olai melden, wollen dauerhaft in Luxemburg bleiben. Laut Außenminister Jean Asselborn beantragen etwa 24 Prozent überhaupt kein Asyl im Großherzogtum.
Der Abend war ein voller Erfolg: Über 50 Asylbewerber aus dem Heim beim Schloss sowie rund hundert Sassenheimer kamen am Samstag bei einer Kennenlern-Veranstaltung in Kontakt miteinander.
Der Iraker Raed lebt als Flüchtling im Großherzogtum. Er wartet derzeit darauf, dass ihm eine Spezialbehandlung gegen seine Krebserkrankung gewährt wird. Seine Geschichte erzählt Ennas Al Sharifi, eine irakische Asylbewerberin in Luxemburg.
Die Umbauarbeiten um aus dem ehemaligen Kutur- und Vereinszentrum Noppeney in Oberkorn eine Unterkunft für bis zu 70 Flüchtlingen zu machen, sind abgeschlossen. Das "Luxemburger Wort" durfte für Sie, vor deren Ankunft einen Blick in das umgebaute Gebäude werfen.
Das Errichten von Containerdörfern wird nicht überall wohlwollend aufgenommen. Sergio Ferreira, Sprecher des Flüchtlingsrats, bietet ein Heilmittel an und bezeichnet die neuen Asylbestimmungen als unzureichend.
Das Parlament hat am Donnerstag für die Reform des Gesetzes gestimmt, das die Betreuung und Unterbringung von Asylbewerbern regelt. Ihr Taschengeld von 25 Euro wird nun aber doch nicht nach einem halben Jahr im Asylverfahren durch die Zahlung von 450 Euro ersetzt.
Der anhaltende Flüchtlingszustrom stellt das Großherzogtum vor große Herausforderungen, was die Unterbringung und Betreuung der Asylsuchenden betrifft. In einer ersten Phase wurden provisorische Erstaufnahme-Einrichtungen geschaffen, weitere Unterkünfte werden folgen.
Am Mittwoch sind im ehemaligen Monopolgebäude die ersten 24 Flüchtlinge eingezogen. In Cessingen fand unterdessen eine Informationsveranstaltung für die Bürger statt.
Den vier Ministern, die am Dienstagabend in Steinfort das Projekt des Flüchtlingscontainerdorf vorstellten, wehte zum Teil heftiger Wind entgegen. Doch es fanden sich auch viele, die sich für das Projekt aussprachen.
Gleich vier Minister hatten am Montag den Weg nach Mamer gefunden, um das Konzept des Flüchtlingscontainerdorf zu erklären. Bei den Wortmeldungen dominierte die Skepsis, doch meldeten sich auch Unterstützer.
Im Parlament kommt es am Donnerstag zur Debatte und Abstimmung über das neue Asylgesetz. Damit sollen vor allem die bisherigen mitunter schwerfälligen Prozeduren vereinfacht werden.
Rund 100 Menschen sind zur Informationsversammlung über das geplante Containerdorf für Flüchtlinge in Junglinster gekommen. Die Bürger stellten zum Teil kritische Fragen, zeigten jedoch viel Toleranz und Verständnis für das Projekt.
Im Zusammenhang mit der Flüchtlingswelle wurde in Luxemburg die Diskussion um die Vollverschleierung wieder neu belebt. Die Debatte spielt den Populisten in die Hände, meint Dani Schumacher in ihrem Kommentar.
Im Centre Noppeney in Differdingen laufen derzeit Bauarbeiten. Anfang nächsten Jahres sollen in dem Gebäude Flüchtlinge einziehen. Rundherum organisiert sich bereits Hilfe.
Mit organisatorischer und teils finanzieller Hilfe will der Staat abgelehnte Asylbewerber dazu bewegen, freiwillig in die Heimat zurückzukehren. Wer nicht geht, dem droht die Abschiebung.
Sechs Familien aus Syrien und dem Irak sind am Mittwoch im Großherzogtum eingetroffen. Sie gehören zu den ersten Flüchtlingen, die sich in Griechenland befanden und innerhalb der EU umverteilt werden.
Das Verwaltungsgericht urteilte 2014 in fast 650 Fällen, in denen Asylbewerber den negativen Bescheid des Ministeriums und die Ausreiseaufforderung nicht hinnehmen wollten. Für die Betroffenen sind die Chancen zu gewinnen gering. Doch kann sich dieser Schritt dennoch lohnen.
Die Regierung will im Zusammenspiel mit den Gemeinden neue Unterkünfte für Flüchtlinge schaffen. Das neue Modell lehnt sich an das Konzept der Agence immobilière sociale an.
Carlos Pereira und Mustafa Bijelic kamen vor Jahren als Flüchtlinge nach Luxemburg und sind heute fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Theo Jacoby musste das Großherzogtum einst als Flüchtling verlassen. Ein Land, drei Lebensgeschichten.
Die Halle 6 der Luxexpo ist als Notunterkunft für Flüchtlinge so gut wie fertig eingerichtet. 360 Betten und 36 Zelte wurden aufgestellt. Im Prinzip könnten die ersten Menschen kommende Woche einziehen.
Nach einer beschwerlichen Flucht und vielen Monaten in luxemburgischen Foyers lebt eine junge Irakerin nun seit einigen Monaten in einer luxemburgischen Familie, wo sie sich sehr wohl fühlt.
Angesichts der großen Zahl von Asylbewerbern hat Premierminister Xavier Bettel um mehr Verständnis in der Bevölkerung geworben. „Wir können das meistern“, sagte Bettel in einer Erklärung.
Um die Autonomie der Asylbewerber zu fördern, sollen ihre Integrationsbemühungen künftig finanziell belohnt werden. Die Reform erntet sowohl Lob als auch Kritik.
Belval und Junglinster sind weitere Standorte, an denen Flüchtlinge eine vorübergehende Unterkunft bekommen sollen. In den kommenden Wochen sollen die Bürger der betroffenen Gemeinden über die Einzelheiten informiert werden.
Weltweit sind 60 Millionen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Armut. Im September haben 374 Personen einen Antrag auf internationalen Schutz bei den Luxemburger Behörden eingereicht. 156 Asylbewerber kamen aus Syrien.
Die monatliche Sozialhilfe von 25 Euro für Asylbewerber soll auf 450 Euro erhöht werden. So sieht es ein Gesetzesprojekt von Integrationsministerin Corinne Cahen vor. Doch gibt es das Geld nur unter einer Bedingung.
Viele in Luxemburg eingetroffenen Flüchtlinge haben zum Teil Furchtbares durchgemacht. Diese Menschen bedürfen jetzt einer umfassenden psychologischen Betreuung zur Aufarbeitung ihrer Erlebnisse.
Wird die Flüchtlingskrise zu einem Rechtsruck in den Zielländern der Asylbewerber führen? So manche Regierung scheint sich bedroht zu fühlen. Auch in Luxemburg ist die Frage berechtigt.
Asylsuchende, die sich zur Integration bereit erklären, sollen künftig vom Staat Geld statt Gutscheine bekommen. Des Weiteren soll der Zugang zum Arbeitsmarkt vereinfacht werden.
Flüchtlinge mit dem Allernötigsten zu versorgen, ist nur ein Teil der Arbeit, die in der Erstaufnahmestruktur für Asylbewerber in Limpertsberg geleistet wird. Sie müssen auf eine Rückkehr zu einem geregelten Leben vorbereitet und sinnvoll beschäftigt werden.
Ein ehemaliger Schultrakt des Logopädiezentrums in Strassen wurde in Rekordzeit für Flüchtlinge hergerichtet. Rund 300 Betten stehen hier zur Verfügung, um die Erstaufnahme zu gewährleisten.
Angesichts des Zulaufs von Flüchtlingen errichtet Luxemburg mehrere neue Flüchtlingsheime. Vier Wohnheime quer durchs Land und drei Containerdörfer können dann mehr als 1300 Menschen aufnehmen.
Gleich drei Minister informieren am Dienstag die Öffentlichkeit über die aktuelle Flüchtlingslage in Luxemburg. Diesen Monat kamen unterdessen bereits so viele Syrer nach Luxemburg wie noch nie zuvor.
Neben den staatlichen Instanzen und der katholischen Kirche, ist auch die muslimische Gemeinschaft im Begriff, sich in der Flüchtlingshilfe zu organisieren.
Der Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Hollerich hat in einem Pastoralbrief zu mehr Verständnis und Hilfe für Flüchtlinge aufgerufen. Er appellierte an Privatpersonen und Kirchenfabriken, Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen.
Im Monat September sind bereits 325 Flüchtlinge nach Luxemburg gekommen. Derzeit wird ein Teil der Luxexpo umgebaut, um dort 400 Personen eine Unterkunft zu bieten.
Nach stundenlangen Tumulten an der abgeriegelten serbisch-ungarischen Grenze zwischen Flüchtlingen und ungarischen Polizisten hat sich die Lage am Mittwochabend wieder beruhigt.
Die Stadt Luxemburg plant, mehrere Wohnstrukturen als langfristige Lösung für Flüchtlinge bereitzustellen. "Wir sind bereit, unseren Teil beizutragen", erklärte Bürgermeisterin Lydie Polfer am Mittwoch beim "City Breakfast".
Die Jugendlichen von „Young Caritas“ hatten eine Idee, wie sie syrischen Flüchtlingen die Integration in Luxemburg erleichtern können: mit einem gemeinsamen Ausflug nach Vianden.
Paul Philipp kennt die Situation. Ohne Spielberechtigung der FLF können Flüchtlinge nicht an offiziellen Fußballspielen teilnehmen. Aber ohne Aufenthaltsgenehmigung ist das nicht möglich. Ein Ausweg wäre die Ausrichtung von Freizeitturnieren.
Die Caritas ist der Meinung, dass Fußball ein effektives Mittel zur Integration sein kann. Nur leider mangelt es allzu oft an Personal, um die guten Ideen in die Tat umzusetzen. Die meisten Fußballclubs sind jetzt bereits ausgelastet.
In Trier bietet man Flüchtlingen die Möglichkeit, in ihrer Freizeit Fußball zu spielen. Dieses Projekt ist aber keine reine Erfolgsgeschichte. So kam es nach einem Spiel zwischen zwei Mannschaften von Asylbewerbern zu Gewaltausbrüchen.
Eigentlich wollen sie alle doch nur Fußball spielen. Der DFB unterstützt Vereine mit einer Einmalzahlung bei der Integration von Flüchtlingen. Die Teilnahme an Fußballturnieren scheitert aber allzu oft an bürokratischen Hürden.
Wohncontainer sollen Flüchtlingen in Luxemburg eine provisorische Unterkunft bieten. Die Regierung hat sich für Steinfort, Mamer und Diekirch als erste Standorte entschieden.
Als Ratsvorsitzender leitet Außenminister Jean Asselborn heute das Treffen der EU-Innen- und Justizminister zur Flüchtlingsfrage. "Wir brauchen eine solidarische und effiziente Lösung", so der Chefdiplomat im Interview mit dem Luxemburger Wort.
Um die europäischen Politiker dazu aufzurufen, Lösungen in der Flüchtlingsfrage zu finden, rufen die Jugendorganisationen mehrerer luxemburgischer Parteien für Montagabend zu einer Kundgebung auf dem Place de l'Europe auf.
Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" kritisiert die Lage der Flüchtlinge und richtet einen dringenden Aufruf an die luxemburgische EU-Ratspräsidentschaft.
Sahib und Ali können sich glücklich schätzen. Die beiden irakischen Flüchtlinge haben es unbeschadet bis nach Luxemburg geschafft. Ihre Geschichte ist eine von vielen und doch ist sie anders.
Eine Idee von zwei jungen Studenten entwickelt eine Eigendynamik, die viele Menschen im Land mitreißt und zum Engagement anspornt. Dass jeder eine Hand mit anpacken kann, beweisen seit Montag täglich bis zu 35 Freiwillige.
In der Empfangsstruktur für Asylbewerber in Limpertsberg suchen täglich bis zu 15 neu angekommene Flüchtlinge Obdach. Nicht viel mehr als sonst, heißt es. Doch ein Andrang wie in den Nachbarländern kann auch hierzulande nicht ausgeschlossen werden.
42 Flüchtlinge aus Syrien sind am Dienstag von einer Erstaufnahme-Einrichtung in Heidelberg aus nach Luxemburg gebracht worden. Die Familien entschieden sich innerhalb weniger Stunden für eine Zukunft in einem Land, von dem sie teils noch nie gehört hatten.
Luxemburg nimmt derzeit viele Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern auf. Mehrere Initiativen haben sich gegründet, um die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen.
Nachdem Tausende Flüchtlinge tagelang in Ungarn festgehalten worden waren und viele sich zu Fuß Richtung Österreich und Deutschland aufgemacht hatten, ist der Weg nach Westen nun frei. Auch Luxemburg wird in den kommenden Tagen 50 Flüchtlinge aus den Reihen der Welle aufnehmen.
Seit zwei Monaten bereitet sich die Regierung auf einen möglichen Ansturm von Flüchtlingen vor. Das Haut-commissariat à la Protection nationale leistet dabei Hilfe.
Am 14. September kommen die europäischen Innen- und Justizminister in Brüssel zu Beratungen über die Flüchtlingsproblematik zusammen. "Wir brauchen keine nationalen, sondern europäische Lösungen", sagte Außenminister Jean Asselborn am Montag bei einer Pressekonferenz.
Auf dem Papier klingt es plausibel: Mit einer einheitlichen europäischen Liste an sicheren Herkunftsländern kann der Strom der Flüchtlinge aus diesen Staaten gebremst werden. In der Praxis sieht es anders aus.
Die Regierung will prüfen, ob Privatleute Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen können. Damit soll die Integration verbessert werden. In Bezug auf die sicheren Herkunftsländer könnten die Benelux-Staaten eine Vorreiterrolle übernehmen.
Die Flüchtlingskatastrophe ist sehr nah – und sie geht einem nah. Zahlreiche Bürger wollen nicht weiter tatenlos zusehen und sich einbringen. Davon zeugt nicht zuletzt der spontane Erfolg der Facebook-Plattform „Refugees Welcome to Luxembourg“.
Mehr als die Hälfte aller Asylsuchenden in Luxemburg stammt aus Ländern wie Kosovo, Montenegro oder Albanien. Ihre Chancen, als Flüchtlinge anerkannt zu werden, sind gering. Das Immigrationsministerium hat die Bearbeitungszeit ihrer Anträge zuletzt deutlich verkürzt.
Während die Mitarbeiter des Abschiebezentrums in Findel versuchen, die Zeit in der geschlossenen Anstalt möglichst human zu gestalten, kommen viele Insassen mit der Ungewissheit und dem Zustand der Gefangenheit nur schwer zurecht. Ein Besuch.
Seit Jahren besteht in Luxemburg ein Mangel an Unterkünften für Asylbewerber. Viele Bürgermeister zeigen sich inzwischen kooperationsbereit, doch angesichts steigender Flüchtlingszahlen reichen die Bemühungen noch nicht aus.
Das "Centre Héliar" in Weilerbach an der Sauer ist die größte Flüchtlingsunterkunft in Luxemburg. Ein Besuch in einem Foyer, das für manche eine sichere Zuflucht bedeutet und für andere zu einer langen Zwischenlösung wird.
Der Brand in Block P2 im Gefängnis von Schrassig, Demos gegen Abschiebungen und Asylbewerber, die campen müssen: Die Flüchtlingsfrage hat Luxemburg in den vergangenen Jahren immer wieder beschäftigt. Wir blicken in einer Zeitleiste zurück.
In Syrien arbeiteten sie als Anwälte oder Taxifahrer, gründeten Familien und lebten in Frieden. Bis der Krieg kam. Syrische Flüchtlinge, die es nach Luxemburg geschafft haben, über ihre Flucht und ihr neues Leben in Sicherheit.
Die Zahl der Flüchtlinge, die in den vergangenen Monaten in Luxemburg Asyl beantragt haben, ist in den ersten Monaten des Jahres 2015 gestiegen. Ihnen steht mit dem "Foyer Lily Unden" in Limpertsberg nun eine neue Erstauffangstruktur zur Verfügung.