Deutsche Corona-App nun auch in Luxemburg freigeschaltet
Deutsche Corona-App nun auch in Luxemburg freigeschaltet
Bereits seit mehr als einer Woche ist die Corona-Warn-App in Deutschland verfügbar. Am Donnerstag verkündete das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) auf Twitter, dass die App von nun an auch in zehn weiteren Ländern Europas - darunter auch Luxemburg - erhältlich ist. Bislang haben bereits mehr als 13 Millionen Menschen die App heruntergeladen.
Die staatliche Warn-App wird vom deutschen Robert Koch-Institut herausgegeben und wurde, nach rechtlicher Prüfung, nun für die Menschen aus Luxemburg, Belgien, Frankreich, der Niederlande, Österreich, der Tschechischen Republik, Polen, Dänemark, Rumänien und Bulgarien freigeschaltet. Sie kann von diesen Nutzern verwendet werden, wenn sie sich in Deutschland aufhalten.
Die Nutzung der App ist freiwillig. Sie soll das Nachverfolgen von Corona-Infektionen erleichtern, indem sie misst, ob ein Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter neben einem infizierten Nutzer stand. Denn: Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App angegeben, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben.
Laut dem Herausgeber der App werden die Kontaktdaten des Nutzers nicht zentral gespeichert, sondern nur auf den Smartphones. Demnach werden Datenschutzrechte respektiert. Die App funktioniert via Bluetooth. Personen unter 16 Jahren dürfen die App nur verwenden, wenn ein Erziehungsberechtigter dem zustimmt. Die Altersbeschränkung ab 16 Jahren sei notwendig, da die App im Sinne der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU besonders schützenswerte Daten verarbeitet.
Nutzung für Luxemburger eher punktuell sinnvoll
Ob die Nutzer aus Luxemburg nun via App ein eventuell positives Testergebnis mitteilen können, ist fraglich. In Deutschland bekommen Patienten, die positiv getestet wurden, mit dem Ergebnis nämlich einen QR-Code oder einen TAN-Code überliefert. Diesen scannen respektive tippen sie dann in die App ein. In Luxemburg erhalten Betroffene derzeit keine derartigen Codes. Insofern dürfte sich der Nutzen der App für Einwohner Luxemburgs in Grenzen halten – außer, man begibt sich für einen Urlaub oder einen Shopping-Ausflug nach Deutschland.
Die luxemburgische Regierung hat sich bisher stets gegen die Einführung einer Corona-App geäußert. Kategorisch ausgeschlossen sei ein solcher Schritt jedoch auch nicht, so Premierminister Xavier Bettel in einer Pressekonferenz vor einigen Wochen. Gegenüber dem "Luxemburger Wort" betonte die Regierung am Donnerstag, dass Luxemburg sich derzeit weiterhin auf die analoge Variante des Tracing konzentriere.
"Wir halten an unserer Tracing-Methode auch weiterhin fest und werden sie, wenn nötig, ausbauen. Das Robert-Koch-Institut (RIK) kann seine App hierzulande natürlich anbieten, allerdings gibt es für deren Nutzung keine Empfehlung vonseiten der Luxemburger Regierung", heißt es von einer Sprecherin der Regierung. Eine Zusammenarbeit zwischen der Luxemburger Regierung und dem RKI würde es ihren Kenntnissen nach keine geben.
Zur Nutzung der App präzisiert die Sprecherin: "Da wir keine solche Codes [QR und TAN] in unserem System nutzen, muss sich der Anwender beim Robert-Koch-Institut melden, um über alternative Vorgehensweisen informiert zu werden." Würde ein Luxemburger die deutsche App aber nutzen und darüber informiert werden, dass er in Kontakt mit einer infizierten Person war, könne dieser - auch ohne Symptome - natürlich bei seinem Hausarzt eine Verschreibung für einen Corona-Test anfragen, so die Sprecherin weiter.
Wer die deutsche Corona-Warn-App herunterladen will, kann dies hier tun.
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