Deutlich mehr Fälle von vermissten Minderjährigen
Deutlich mehr Fälle von vermissten Minderjährigen
(DL) – Regelmäßig veröffentlicht die Polizei Vermisstenmeldungen von unauffindbaren Jugendlichen. In einer parlamentarischen Anfrage wollte die Abgeordnete Nancy Arendt (CSV) nun wissen, ob sich die Fälle zuletzt häuften. Und tatsächlich: Die Polizei hat 2021 deutlich mehr Angelegenheiten dieser Art behandelt, als in den Jahren zuvor.
Wie der Antwort von Polizeiminister Henri Kox (Déi Gréng) zu entnehmen ist, wurden im Jahr 2021 insgesamt 512 Fälle von vermissten Minderjährigen behandelt. Die Rede ist dabei stets von „Fällen“, und nicht von einzelnen Personen. Der Grund: Verschwinden beispielsweise mehrere Jugendliche gemeinsam aus einem Heim, dann wird dies in der Polizeistatistik als ein Fall aufgeführt, auch wenn er mehrere Personen betrifft.
Im Jahr 2020 hatte es insgesamt 444 Fälle von vermissten Minderjährigen gegeben, 2019 waren es deren 391 und im Jahr 2018 sogar „nur“ 347. In anderen Worten: Zwischen 2018 und 2021 hat die Polizei eine Steigerung der Fälle um ganze 48 Prozent verzeichnet.
Keine Daten zu Grund des Verschwindens
Darüber, binnen welchem Zeitraum die Jugendlichen jeweils wiedergefunden worden sind, liefere die Statistik jedoch keine Auskunft, so Kox in seiner Antwort – die Datenbanken würden es nicht ermöglichen, statistische Zusammenhänge zwischen vermissten und wieder angetroffenen Jugendlichen herzustellen.
Über die Gründe des Verschwindens würde derweil keine Statistik geführt.
Laufende Vermisstenfälle
Aktuell ist bei der Polizei übrigens keine jugendliche Person als vermisst gemeldet. Schon seit Ende Januar sucht die Polizei aber nach einem 27-jährigen Mann aus Grevenmacher.
Ebenfalls weiterhin bei der Polizei als vermisst aufgeführt sind das im Jahr 2015 verschwundene Baby Bianka aus Linger sowie der aus Beringen stammende François Thillman, der im Dezember 2010 im Alter von 28 Jahren zuletzt im französischen Ivry-sur-Seine gesehen worden war.
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