Der Mensch als schwächstes Glied im Verkehr
Der Mensch als schwächstes Glied im Verkehr
Bemalte Steine liegen in Form einer Spirale auf der Wiese neben dem Monument für die Straßenverkehrsopfer nahe Junglinster. Sie sollen ein Andenken an alle Menschen sein, die Opfer eines Verkehrsunfalls wurden. Am Internationalen Welttag der Verkehrsopfer hat die Association nationale des Victimes de la Route (AVR) am Samstag den Kreis um einige Steine erweitert.
Im vergangenen Jahr haben 24 Personen bei Verkehrsunfällen ihr Leben gelassen. 267 Personen wurden schwer verletzt. „Das Ziel von null Verkehrsopfern darf keine Illusion bleiben und muss erreicht werden“, betonte Chamberpräsident Fernand Etgen im Rahmen der Zeremonie, der auch Erbgroßherzog Guillaume beiwohnte.
Fatale Folgen
„Dieser Tag ist wichtig, um daran zu erinnern, dass für die Opfer nach einem Verkehrsunfall nichts mehr ist wie vorher“, erklärt AVR-Präsidentin Joëlle Golinski. An diesem Tag würde nicht nur der Personen gedacht, die ihr Leben verloren haben, sondern auch der Menschen, die verletzt wurden oder jenen, die einen Freund oder Familienmitglied verloren haben.
„Nur selten wird über das Erlebnis der Betroffenen berichtet. Nur selten wird über die Schicksale der Personen nach ihren Unfällen gesprochen oder geschrieben.“, so Golinski, nach einer Schweigeminute. Die Konsequenzen, die ein Opfer nach einem solchen Erlebnis ertragen muss, werden oft übersehen. „Ein Verkehrsunfall kann das ganze Leben innerhalb von Sekunden komplett verändern“, so Golinski weiter. Aus diesem Grund setzt sich die AVR bereits seit 30 Jahren dafür ein, dass diese Schicksale eine Stimme erhalten.
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Jeder trägt Verantwortung
Die AVR-Präsidentin erinnerte daran, dass bei der Sicherheit im Straßenverkehr jeder Verantwortung trägt. Stress, Nervosität und Aggressivität müssen auf den Straßen vermieden werden. Mit Ruhe können wir gemeinsam Unfälle verhindern. „Wer mehr Zeit einplant für eine Fahrt, kann stressfrei fahren“, gibt Joëlle Golinski als Lösung an. Doch auch Alkohol, Drogen und Handy am Steuer sorgen immer für schlimme Folgen. Genauso wie die AVR-Präsidentin, sprach sich auch Chamberpräsident Fernand Etgen für mehr Sensibilisierung, mehr Prävention und mehr Verkehrssicherheit aus.
„Das effektivste Mittel, die Menschen zur Vorsicht zu bewegen, ist ihnen zu zeigen, was passieren kann“, bedankte Mobilitätsminister François Bausch sich bei der AVR für die Bereitstellung von Erfahrungsberichten von Opfern. „Übertriebene Geschwindigkeit ist noch immer der Hauptgrund für die meisten Unfälle“, gibt François Bausch zu verstehen. Regelmäßig werde er dazu aufgefordert, die erlaubte Geschwindigkeit an diversen Orten herabzusetzen.
Widerspruch
„Wenn ich dann aber beispielsweise die Einhaltung etwa der Geschwindigkeitsbegrenzungen kontrollieren will, bekomme ich Widerstand“, gab der Minister zu bedenken. Man sei doch nur wenig zu schnell gefahren und haben doch nichts Schlimmes verbrochen. Jedoch sei eine Geschwindigkeitsbegrenzung, die nicht kontrolliert werde, wertlos, so der Mann weiter. Deswegen blieben Sensibilisierung und Überwachung wichtig, so der Politiker, der in seiner Rede zudem ankündigte, dass die Ampelblitzer in Hollerich am 1. Dezember in den regulären Betrieb gehen und Verkehrssünder ab dem Datum mit Bußgeldbescheiden rechnen müssen.
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