Dem Klärschlamm auf der Spur
Dem Klärschlamm auf der Spur
Um künftig eine nationale Lösung für die Klärschlammproblematik zu finden, werden sich die Kläranlagenbetreiber zusammen mit Vertretern der Wasserverwaltung, der Umweltverwaltung, dem Landwirtschafts- und dem Umweltministerium an einer landesweiten Studie beteiligen.
Studie bis Ende des Jahres
Dies geht aus der Antwort von Umweltministerin Carole Dieschbourg (Déi Gréng) auf eine parlamentarische Frage des Abgeordneten Jeff Engelen (ADR) hervor. Mit Hilfe dieser Studie soll nach nachhaltigen Lösungen für den anfallenden Schlamm gesucht werden, zudem will man herausfinden, welche Quantitäten und Qualitäten an Klärschlamm künftig anfallen. 2017 fielen an den 43 Kläranlagen laut Jahresbericht insgesamt 8.397 Tonnen Schlamm an. 19 Prozent der Klärschlämme wurden an die Landwirtschaft geliefert, davon immerhin sieben Prozent an landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland. 24 Prozent der Schlämme wurden in speziellen Ablagen verbrannt, 57 Prozent wurden kompostiert.
Abtransport ins Ausland
Insgesamt wurden drei Viertel der Gesamtmenge in Luxemburg verbreitet, ein weiteres Viertel wurde nach Deutschland, Belgien und Frankreich verbracht. Laut Umweltministerin tragen die kommunalen Kläranlagenbetreiber die Verantwortung für die Weiterverarbeitung der Schlämme, ein generelles Abkommen mit dem Ausland bestehe daher nicht. Was den Einsatz der Schlämme in der Landwirtschaft betrifft, so wird dieser durch eine großherzogliche Verordnung festgelegt. Es geht hier vor allem um eine Begrenzung der Konzentrationen an giftigen Substanzen wie Schwermetallen oder organischen Verbindungen. Auch der Boden muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen, um mit Klärschlamm behandelt werden zu können. Ohnehin dürfen pro Jahr und Hektar gedüngter landwirtschaftlicher Fläche nur maximal drei Tonnen Schlamm eingesetzt werden.
Grenzwerte bei Düngereinsatz
Der Klärschlamm wird zwar auf ph-Wert, Gehalt an Schwermetallen wie Nickel , Blei, Zink und Kupfer sowie Kohlenwasserstoffe, Dioxine und Furane hin untersucht, nicht aber auf Medikamentenrückstände, so noch Ministerin Carole Dieschbourg. Sind die gemessenen Werte zu hoch, wird der Schlamm in der Regel verbrannt. Erhöhte Werte an Kupfer wurden vor allem in den Analysen der Kläranlagen in Wiltz und Mamer gefunden, die Grenzwerte für sogenannte polyaromatisierte Kohlenwasserstoffe (PAK) wurden in den Kläranlagen Bleesbrück, Böwingen/Attert, Heiderscheidergrund, Rombach und Rossmillen überschritten. In einem Fall wurde auch der PCB-Grenzwert überschritten, dies in der Anlage von Steinfort.
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