Debatte um Lebensmittel: Cathy Goedert fordert Gemeinde zum Handeln auf
(lb) - Als Reaktion auf den "Brotskandal" forderte Cathy Goedert die Lebensmittelhändler auf, sich zusammenzutun, um übriggebliebene Lebensmittel an gemeinnützige Vereinigungen zu liefern. Logistikmäßig wäre es zudem einfacher, wenn ihnen die Stadt Luxemburg gemäß den geltenden Hygiene- und Ernährungssicherheitsstandards einen Lieferwagen mit Kühlraum zur Verfügung stellen würde. "Ich bin die letzte, die etwas wegwerfen will. Ich finde das auch furchtbar", so die 27-jährige Bäckerin.
Oft habe sie, genau wie andere Bäcker auch, bei gemeinnützigen Vereinigungen, wie der "Stëmm vun der Strooss" nachgefragt, ob diese an nicht mehr verkäuflichen aber noch essbarer Backware interessiert seien. "Ich biete ihnen dann immer an, das Brot abzuholen", so Cathy Goedert am Donnerstag bei der Generalversammlung des hauptstädtischen Geschäftsverbandes.
Das Problem sei allerdings, dass diese Vereinigungen selbst nicht die notwendige Logistik hätten und die Bäcker dann beten würde, ihnen die Ware doch bitte vorbeizubringen. Dies wiederum führe für den Bäcker zu Schwierigkeiten, weil dieser dann strikte Transportstandards einhalten muss. Zudem sei es schwer im Voraus abzusehen, wie viel Ware tatsächlich bei Geschäftsschluss übrigbleiben würde.
Fest steht, dass es für den Einzelhändler viel Aufwand bedeutet, eine sehr beschränkte Quantität von Ware den Transport selbst zu organisieren und die nötigen Genehmigungen anzufragen. "Wir geben den Obdachlosen regelmäßig unsere übrige Ware oder bringen sie ihnen sogar bis zum Park", so die Luxemburgerin. "Aber lasst uns doch einmal die Augen öffnen: Es wird überall weggeworfen. Ich will das natürlich nicht generalisieren. Aber ich denke, dass wir innerhalb der Gemeinde gemeinsam viel mehr für die Verwertung von Lebensmittel tun könnten und sollten."
