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Das Stahlskelett im Walde
Lokales 03.05.2019 Aus unserem online-Archiv

Das Stahlskelett im Walde

Viel Stahl im Tal: Manche finden die Brücke bei Berdorf etwas überdimensioniert.

Das Stahlskelett im Walde

Viel Stahl im Tal: Manche finden die Brücke bei Berdorf etwas überdimensioniert.
Laurent Ludwig
Lokales 03.05.2019 Aus unserem online-Archiv

Das Stahlskelett im Walde

Volker BINGENHEIMER
Volker BINGENHEIMER
Die neue Brücke im Wald bei Berdorf ist nicht nach jedermanns Geschmack.

 An einer Fußgängerbrücke unweit des Amphitheaters Breechkaul bei Berdorf scheiden sich die Geister. Die Stahlkonstruktion überspannt eine Schlucht mit einem Bachbett. Unter anderem der nationale Wanderweg Maurice Cosyn verläuft an dieser Stelle.

„Die Brücke ist ein Monster“, regt sich ein Mountain-Biker auf, der regelmäßig im Müllerthal unterwegs ist. „Vorher war dort nur ein kleiner hölzerner Steg, jetzt steht dort dieses Ding, das vielleicht 15 Meter lang ist.“ Der Outdoor-Sportler findet die Brücke überdimensioniert und vor allem mit den massiven Stahlträgern völlig unpassend für einen Naturpark.

Auch der Sinn des Bauwerks will sich dem Radsportler nicht erschließen. Schließlich gelte es nur, die Aesbech zu überwinden, ein wenige Zentimeter tiefes Rinnsal. „Das ist doch mit Kanonen auf Spatzen geschossen“, meint der Mountain-Biker. Auf Facebook hat er Fotos der Brücke veröffentlicht und darauf viele Kommentare von Gleichgesinnten erhalten.

Brücke wird mit Holz verkleidet

Beim Umweltministerium, das der Natur- und Forstverwaltung übergeordnet ist, kann man die Aufregung nicht verstehen. Die neue Brücke sei notwendig gewesen, weil die alte Holzbrücke bei der Sturzflut vor einem Jahr weggeschwemmt worden sei. „Dabei fiel die Wahl auf eine Stahlkonstruktion, weil diese sicherer, stabiler und haltbarer ist“, sagt eine Sprecherin des Umweltministeriums. Auch das Aussehen werde sich in den kommenden Tagen verändern, meint sie. „Dann wird sie mit Holz verkleidet und fügt sich anschließend besser in die Umgebung ein.


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