Corona: CGDIS stoppt First-Responder-Einsätze
Corona: CGDIS stoppt First-Responder-Einsätze
Sie sollen in einer Notsituation als erste am Ort des Geschehens sein, erste Hilfe leisten und weitere Rettungsmaßnahmen koordinieren.
Schnelligkeit gewinnen die First-Responder dadurch, dass sie als Ein-Mann-Team nur mit einem Notfallrucksack ausgestattet sind und so von ihrem aktuellen Standort sofort zum Einsatzort ausrücken können – während Krankenwagen und Notärzte meist noch eine längere Anfahrt vor sich haben.
In mehr als der Hälfte der Gemeinden Luxemburgs sind First-Responder im Einsatz. Sie gelten bei Notfällen als zusätzliche Einsatzkraft, welche andere Rettungseinheiten unterstützt.
Logistischer Aufwand zu groß
Der Corps grand-ducal d’incendie et de secours (CGDIS) hat nun aber wegen der Corona-Krise alle First-Responder-Einsätze gestoppt. Hintergrund für diese Entscheidung ist der Schutz dieser Rettungskräfte.
"Wir haben zwar ausreichend Schutzausrüstungen für alle unsere Einsatzkräfte, es wäre aber derzeit mit einem zu großen logistischen Aufwand verbunden, die First-Responder-Dienste im bisherigen Ausmaß zu gewährleisten", betont CGDIS-Pressesprecher Cédric Gantzer auf Nachfrage.
Das Problem mit der Logistik beginnt damit, dass die verschiedenen Ein-Mann-Teams, die in völliger Unabhängigkeit funktionieren, jeden Tag zu unterschiedlich vielen Einsätzen ausrücken und deswegen auch unterschiedlich viel Material brauchen.
Und es stellt sich dann auch die Frage, was mit der benutzten und unbenutzten Schutzausrüstung zu geschehen hat. Darüber hinaus müssen die First-Responder die Ausrüstung bei jedem Einsatz im Alleingang anlegen. Außerdem muss auch die Corona-spezifische Weiterbildung jeder einzelnen Einsatzkraft gewährleistet werden.
Beschleunigte Rettungskette
Um den Ausfall der First-Responder-Einheiten zu kompensieren, hat der CGDIS nun die gesamte Rettungskette beschleunigt. Statt wie bisher nur die Besatzung der Erst-Ambulanz in jedem Einsatzzentrum zu kasernieren, stehen dort nun die Mannschaften aller Krankenwagen bereit – und können somit sofort nach Eingang der Alarmmeldung ausrücken. Die Mobilisierung und Anfahrt weiterer Einsatzkräfte entfällt somit.
Die Krankenwagenbesatzungen sind laut CGDIS allesamt für den Umgang mit Corona-Patienten geschult. Dafür habe man sich unter anderem spezifische Videoanleitungen ausgearbeitet.
"Wegen den Ausgangsbestimmungen sind wir jetzt eigentlich so gut aufgestellt wie nie", hebt CGDIS-Pressesprecher Cédric Gantzer hervor. "Fast alle unsere Freiwilligen sind jetzt ohnehin zu Hause und haben sich dienstbereit gemeldet." Schutzausrüstung sei für alle gewährleistet und die sämtliche Einsatzfahrzeuge seien ausgestattet, um die Besatzung auch bei unvorhersehbarem Umgang mit Covid-19-Infizierten zu schützen.
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