Corona-Autopsien bisher nicht vorgesehen
Corona-Autopsien bisher nicht vorgesehen
In Luxemburg werden am Corona-Virus Verstorbene nicht obduziert, dies bestätigt die Sprecherin der Santé auf Nachfrage. Der Grund sei ganz einfach: Es handelt sich meist um ältere Personen, bei denen in Luxemburg standardmäßig keine Autopsien durchgeführt werden. "Sie würden gemacht werden, wenn eine spezifische Nachfrage bestehen würde, zum Beispiel im Rahmen eines Forschungsprojektes", so Prof. Dr. Michel Mittelbronn, Leiter des National center of pathology im nationalen Gesundheitslabor LNS. Eine solche bestehe aber nicht.
In Deutschland hatte das Robert-Koch-Institut zunächst von Obduktionen von Corona-Verstorbenen abgeraten, dies wegen des Infektionsrisikos beim Öffnen der Leiche. Nachdem die deutsche Gesellschaft für Pathologie sich aber für einen solchen Schritt aussprach, um im besten Fall Therapieoptionen anbieten zu können, wurden erste Obduktionen durchgeführt.
Sie zeigten, dass die Verstorbenen alle unter Bluthochdruck gelitten hatten, ein Großteil war zudem deutlich übergewichtig. Viele hatten vorgeschädigte Herzkranzgefäße oder Diabetes. Da diese Krankheitsbilder auch in Luxemburg unter der älteren Bevölkerung häufig auftreten, könnten Autopsien den Wissensstand über Risikogruppen verbessern. Auf die Frage, ob in Luxemburg Forschungsprojekte eventuell zusammen mit ausländischen Universitäten geplant seien, meint Mittelbronn: "Eventuell ja."
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