CIGR Syrdall: Missstände seit Jahren bekannt
CIGR Syrdall: Missstände seit Jahren bekannt
Es rumort weiter bei der Beschäftigungsinitiative CIGR Syrdall.
Eine Woche nach der Klage durch die Gemeinde Contern, spricht der frühere Bürgermeister und aktuelle Rat von Schüttringen, Jean-Pierre Kauffmann, offen von „ähnlichen Vorwürfen bei der interkommunalen Kooperation wie vor 15 Jahren“.
Hintergrund sind angebliche Missstände in der Finanz- und Personalverwaltung. LW-Informationen zufolge steht allen voran die Leitung des CIGR Syrdall im Visier.
Die Gemeinde Contern hat Klage gegen unbekannt und einen Angestellten des CIGR Syrdall eingereicht. Die Leitung der Beschäftigungsinitiative soll auch vor fast 15 Jahren in Ungnade gefallen sein: „Uns waren damals Unregelmäßigkeiten bei den Finanzen aufgefallen“, berichtet Jean-Pierre Kauffmann.
So seien Gelder veruntreut worden, die als Reserve angelegt waren. „Das ging über den Kauf von Laptops, die jedoch nicht für den Arbeitsablauf benötigt wurden, bis hin zu sonstigen, unnötigen Ausgaben“, erklärt Kauffmann.
Laut LW-Informationen handelte es sich dabei um mehr als 50.000 Euro.
Gemeinde Schüttringen zog Notbremse
Weil damals eine scharfe Reaktion vom Exekutivbüro auf die Vorwürfe ausblieb, zog sich die Gemeinde Schüttringen aus dem CIGR Syrdall zurück: „Wir forderten eine personelle Veränderung. Da diese nicht stattfand, war der Austritt die einzige Alternative“, so der ehemalige Bürgermeister dem „Luxemburger Wort“ gegenüber.
Seit vergangenem Jahr ist Schüttringen wieder Mitglied. „Jetzt geht die Sache wieder von vorne los – und es liegt an der Justiz, den Sachverhalt zu klären“, sagt das frühere Gemeindeoberhaupt.
Schüttringens Schöffe und Mitglied des CIGR-Verwaltungsrats Claude Marson war übrigens nicht überrascht über die rechtlichen Schritte der Gemeinde Contern: „Conterns Bürgermeisterin Marion Zovilé-Braquet sprach im Verwaltungsrat bereits davon, härtere Maßnahmen ergreifen zu wollen“, so Marson: „Wir warten jetzt auf die Resultate der Untersuchungen.“
Der CIGR Syrdall beschäftigt zurzeit mehr als 100 Mitarbeiter. Die Beschäftigungsinitiative hilft Arbeitslosen, einen Beruf auf dem regulären Arbeitsmarkt zu ergreifen, und verfügt über ein jährliches Budget von 4,5 Millionen Euro. Neben Schüttringen gehören ebenfalls die Gemeinden Contern, Junglinster, Niederanven und Sandweiler der interkommunalen Initiative an.
