Christiane Brassel-Rausch als Bürgermeisterin von Differdingen gewählt
Christiane Brassel-Rausch als Bürgermeisterin von Differdingen gewählt
Lange hat die Spannung am Mittwochmorgen nicht gedauert. Nach einer kurzen Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit kam die Bestätigung: Christiane Brassel-Rausch (Déi Gréng) wird die erste Frau an der Spitze der Gemeinde Differdingen.
Sie wurde mit 12 Ja-Stimmen, fünf Enthaltungen und einer Gegenstimme gewählt.
Formal muss sie noch als Bürgermeisterin von Innenministerin Taina Bofferding vereidigt werden. Damit wird sie die Nachfolge von Roberto Traversini (Déi Gréng) übernehmen. Letzterer hatte sein Amt infolge der Gartenhausaffäre niedergelegt.
Er selber war am Mittwoch nicht präsent. Dafür hat er schriftlich eine Rücktrittserklärung als Gemeinderat eingereicht, datiert auf den 9. Oktober. Diese wurde von Schöffe Tom Ulveling (CSV) vorgelesen.
Koalition bleibt bestehen
Damit bleibt die Déi Gréng-CSV-Koalition in Differdingen bestehen. Dass Christiane Brassel-Rausch den Bürgermeisterposten übernimmt, kam ein wenig überraschend.
Schließlich war sie nach den Gemeindewahlen 2017 auf der Déi Gréng-Liste auf den fünften Platz gelandet. Die Kandidaten vor ihr verzichteten alle aus persönlichen Gründen auf das Amt.
Auf Christiane Brassel-Rausch wartet nun keine einfache Aufgabe. So wird sie wohl erst einmal dafür sorgen müssen, dass wieder Ruhe im Differdinger Rathaus einkehrt.
Die Weichen dafür scheinen gestellt. So hat der Gemeinderat, vor ihrer Wahl, eine Motion der Oppositionsparteien LSAP, DP und Déi Lénk einstimmig angenommen, die für einen "Renouveau" in Differdingen sorgen sollen.
Erste Reaktion
In einer kurzen Reaktion sagte sie vor dem Gemeinderat: "Wir sind bereit gemeinsam in die Zukunft zu gehen". Dies mit Einbindung der Opposition. Dialog solle entstehen. Denn die Anforderung an die Politik sei mittlerweile eine andere.
Vor der Presse erklärte sie danach, dass ihre erste Priorität darin bestehe, dass nun Ruhe einkehre. Dies sowohl im Rathaus als auch in der Stadt. Weiter stehen sowohl Déi Gréng als die CSV zum Koalitionsabkommen.
Auf Nachfrage sagte sie noch, sie sei nicht "gedrückt" worden, um das Amt zu übernehmen. Nach einer kurzen Bedenkzeit habe sie zugesagt. "Wenn man auf eine Liste geht, dann hat man eine Verantwortung", sagte sie. Der habe sie sich gestellt.
Über den neuen allgemeinen Bebauungsplan (PAG) wurde gestern nicht debattiert. Hier warte die Gemeinde auf Klärung vom Innenministerium. Derzeit sieht es weiter danach aus, als ob die erste Abstimmung annuliert werden soll.
