CGDIS gibt Einblick in den Alltag der Rettungskräfte
CGDIS gibt Einblick in den Alltag der Rettungskräfte
In der Notrufzentrale in Gasperich klingelt das Telefon im Minutentakt. Alle zwei Minuten - insgesamt 229.303 Mal - gingen im vergangenen Jahr hierzulande Notrufe beim 112 ein. Längst nicht jeder Anruf mündete allerdings in einem Einsatz. Nur in rund 30 Prozent der Fälle - 67.005 Mal - mussten Helfer in der Folge ausrücken.
Am europäischen Tag des Notrufs bot der nationale Rettungsdienst (CGDIS) einen Einblick in den Alltag der Einsatzkräfte. Auf Twitter konnte man in Echtzeit mitverfolgen, zu welchen Einsätzen die Helfer ausrücken mussten. Wie ein Sprecher des CGDIS erklärte, sei es am Freitag vergleichsweise ruhig gewesen. Ein Umstand, der wohl auf die anstehenden Schulferien zurückzuführen sei. Zwischen Mitternacht und kurz nach 16 Uhr gingen etwa insgesamt 425 Anrufe beim 112 ein. Im Jahresdurchschnitt wenden sich täglich rund 800 Mal Bürger mit Notrufen an die Zentrale.
Bis Freitagnachmittag hätten die Rettungskräfte etwa 130 Mal ausrücken müssen. Ein Großteil der Einsätze sei aufgrund medizinischer Notfälle erforderlich gewesen. Einsätze von Rettungswagen, dem Notarzt oder von First Respondern würden jährlich etwa 85 Prozent der Interventionen darstellen. Am Freitag hätten die Helfer indes bislang zu keinem Brand ausrücken müssen. Ihre Unterstützung sei bei weniger als fünf Verkehrsunfällen ohne Verletzte gefragt gewesen.
Dennoch hätte sich aber wiederum gezeigt, dass immer noch die meisten Anrufe der Bürger keine wirklichen Notfälle darstellen. So rief am Nachmittag eine Person von einem Baumarkt aus an, um sich beim Kauf eines Rauchmelders beraten zu lassen. Wie der Sprecher des CGDIS betonte, unterstütze der nationale Rettungsdienst zwar die Nutzung von Rauchmeldern. Immerhin sei dies auch gesetzlich vorgeschrieben. Die Notrufnummer sei aber definitiv der falsche Ansprechpartner, um sich beim Kauf eines solchen Geräts beraten zu lassen. Immerhin sei die 112 nur für Notfälle gedacht.
Rund um die Uhr im Einsatz
Die Notrufzentrale ist rund um die Uhr zu erreichen. Die durchschnittliche Wartezeit für Anrufer beträgt sieben Sekunden. Insgesamt 42 Personen arbeiten in der Notrufzentrale. Neben den Telefonoperatoren zählen seit relativ kurzer Zeit auch speziell ausgebildete Krankenpfleger zum Team. Sie wurden im Zuge der Corona-Pandemie integriert und sind unter anderem für die Unterstützung bei der Koordination von medizinischen Notfällen verantwortlich. So entscheiden sie unter anderem, in welchem Krankenhaus ein Patient am besten aufgehoben ist.
Neben einem Chef de salle und einem Krankenpfleger sind auf einer normalen Schicht fünf Posten von Telefonoperatoren besetzt. Bei nationalen Notfällen können die Kapazitäten aber erweitert werden. So war es etwa auch beim Hochwasserereignis im vergangenen Juli der Fall. Damals gingen binnen 24 Stunden 8.400 Anrufe in der Notfallzentrale ein, die zu 1.500 Einsätzen führten. In solchen Katastrophenszenarien wird nicht nur ein Krisenstab eingerichtet. Zusätzliche Telefonoperatoren nehmen zudem eine Art Triage bei den Anrufen vor. So soll garantiert werden, dass die Rettungskräfte zuerst zu den dringenden Notfällen ausrücken.
Seit dem vergangenen November ist die Notrufzentrale in neuen Räumlichkeiten im Centre National d'Incendie et de Secours entlang des Boulevard Kockelscheuer untergebracht. Die bisherige Notrufzentrale in der Rue Robert Stumper wurde den Anforderungen an einen modernen Rettungsdienst nämlich nicht mehr gerecht. Mit dem Umzug konnten die Kapazitäten nun ausgeweitet werden.
Die Zentrale wurde dabei mit Blick auf die Zukunft geplant. Die Bevölkerungszahl wächst stetig, was gleichzeitig auch mehr Notfälle nach sich zieht. Somit steigen auch die Anforderungen an die Rettungskräfte des CGDIS.
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